Ihr Lieben, ich hoffe, es geht euch allen gut. Hier ist Karin.
Warum ich in letzter Zeit so wenig zum Schreiben komme, weiß ich selbst nicht – schon wieder habe ich die geplante Veröffentlichungsfrist verpasst… Entschuldigt bitte vielmals. Dann mache ich aus der Not eine Tugend und erzähle euch heute etwas ganz Frisches, das ich gerade eben erlebt habe. Schön, dass ihr dabei seid.
Heute, am Sonntag, hat der erste Advent begonnen. Über den Advent habe ich und auch Elisa schon öfter geschrieben, deshalb nur ganz kurz: Es ist die Zeit, in der alles langsam heller, wärmer und erwartungsvoller wird. Adventkränze werden angezündet, Adventkalender geöffnet, und überall schimmern die ersten Lichter.
Bei uns zuhause bekommt der Große heuer einen Adventkalender mit Edelsteinen, der Kleine einen von Brio. Die Vorfreude ist dementsprechend groß.
Am Wochenende fand im Stift Lilienfeld, wo die Familie meines Mannes lebt, wieder der traditionelle Adventmarkt statt. (Über dieses wunderschöne Kloster habe ich schon einmal geschrieben – falls ihr es noch nicht kennt, schaut unbedingt hinein. Teil 1/Teil 2) Der Markt im Cellarium ist jedes Jahr ein kleiner Schatz: ausschließlich handgemachte Dinge, von Kuchen und Honig über Schmuck bis hin zu Strickwaren und Holzkunst. Und natürlich gibt es Punsch – mein Favorit ist der Dirndl-Punsch aus regionalen Kornelkirschen. Einfach himmlisch.

Ich liebe solche Märkte und versuche jedes Jahr, dort vorbeizuschauen. Seit die Kinder da sind, gehe ich aber meistens tagsüber. Heute jedoch waren wir seit Langem einmal wieder abends dort – gemeinsam mit den Kindern! Und es ist tatsächlich eine ganz andere Stimmung: warmes Licht, Musik von einem Bläserensemble, eine Atmosphäre wie aus einem Wintermärchen.



Und wir hatten einen guten Grund, gerade heute Abend dort zu sein. Wer in Österreich lebt, ahnt es wahrscheinlich schon: In Lilienfeld fand heute der Perchtenlauf statt.
Der Perchtenlauf ist ein alter Brauch aus dem Alpenraum – eine Wintertradition, bei der wilde, oft furchterregende Gestalten durch die Straßen ziehen, um das Dunkle des Winters zu vertreiben. “Schiachperchten” mit handgeschnitzten Masken, “Schönperchten” in prachtvollen Gewändern – ein Stück gelebtes Brauchtum, das man einmal gesehen haben muss.
In Lilienfeld kamen heuer der heilige Nikolaus, das Christkind und natürlich die Krampusse ins Stift. Zwar heißt es hier „Perchtenlauf“, aber inzwischen mischen sich bei solchen Umzügen gerne verschiedene traditionelle Figuren dazu, was die ganze Sache noch lebendiger macht.
Nikolaus und Christkind verteilten Süßigkeiten an die Kinder. Danach stürmten rund zwanzig Krampusse – in Fell, mit riesigen Kuhglocken und Birkenruten – durch den Hof und jagten kreuz und quer zwischen den Leuten umher.
Den Kleinen ließen wir bei meiner Schwiegermutter, aber der Große wollte unbedingt „wenigstens einmal“ die Krampusse sehen. Für mich war es übrigens auch der erste Perchtenlauf. Ich muss sagen: Selbst als Erwachsene erschrickt man zwischendurch ein bisschen. Und der Große, der unbedingt hinwollte, klebte dann doch die ganze Zeit an uns – so richtig mutig war er dann doch nicht. Verständlich!
Die Krampusse sind ständig in Bewegung, daher sind die Fotos nicht perfekt, aber ein paar sind mir gelungen. Beeindruckend, oder?






Als wir später nach Hause kamen, meinte der Große plötzlich:
„Mamaaa, der Nikolaus hat mir ein Zuckerl gegeben – aber da steht ÖAMTC drauf! Warum denn das?“
Ich konnte nur lachen und sagen: „Tja… gute Frage!“
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen wunderbaren Advent.


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