Hallo ihr Lieben, hier ist Elisa!
Von Januar bis Februar gilt es als die kälteste Zeit des Jahres, und es fällt einem oft schwer, das Haus zu verlassen. Doch hier in Wien scheint der Winter in den letzten Jahren milder zu sein, und ehe man sich versieht, ist die kalte Jahreszeit auch schon wieder vorbei.
Im Gegensatz dazu ist unsere Heimatpräfektur Nagano in Japan für ihre strengen Winter bekannt. Dort fallen die Temperaturen drastisch, und es schneit reichlich. Die Präfektur wurde durch die Olympischen Winterspiele 1998 weltbekannt, und auch hier in Österreich ist sie vielen ein Begriff. Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, erinnere ich mich, dass Temperaturen von minus 10 Grad im Winter völlig normal waren. Mit roten Wangen und laufender Nase spielten wir Kinder damals stundenlang im tiefen Schnee – eine Erinnerung, die mir immer im Herzen bleibt.
Besonders eindrucksvoll war für mich auch das Schlittschuhlaufen auf dem Schulhof vor unserer Grundschule. Wenn die Temperaturen unter minus 10 Grad fielen, reichte es, den Schulhof mit Wasser zu überschwemmen, um daraus eine natürliche Eisbahn zu machen. Bis ich die Grundschule abschloss, fror das Wasser jeden Winter zuverlässig und verwandelte den Hof in eine perfekte Eislauffläche. Vielleicht war es auch dieser einzigartige Zugang zum Schlittschuhlaufen, der dazu beitrug, dass unsere Region sogar einmal einen Olympiateilnehmer hervorgebracht hat!
Aber genug von Nagano und meiner Heimat. Nun möchte ich ein bisschen über den Winter in Wien erzählen und einige Eindrücke des vergangenen Jahres teilen.
Wien ist zwar eine Großstadt, doch gibt es hier viele Orte, an denen man die Natur genießen kann. Für mich ist der Garten hinter dem Schloss Schönbrunn ein solcher Ort, den ich gerne für Spaziergänge nutze. Die frische Luft und die friedliche Atmosphäre dort sind ein wunderbarer Kontrast zum städtischen Trubel, und bei jedem Besuch gibt es etwas Neues zu entdecken.
Wie ich in meinem letzten Blogbeitrag bereits erwähnt habe, war der Neujahrstag dieses Jahres besonders schön, denn der Garten von Schönbrunn lag unter einer zauberhaften Schneedecke. Die kunstvoll geschnittenen Bäume, die zu jeder Jahreszeit – im frischen Grün, in den herbstlichen Farben oder eben im Schnee – eine außergewöhnliche Schönheit ausstrahlen, waren auch diesmal ein echtes Highlight.

An solchen Tagen, wenn das Wetter ruhig und die Besucherzahlen gering sind, gibt es im Wald eine fast magische Stille. Die Bäume und das Unterholz sind wie erstarrt, und eine friedliche Atmosphäre breitet sich aus. Doch plötzlich – ein leises „Knistern“ und „Rascheln“ durchbricht die Stille. Was könnte das sein?

Es war… ein kleiner Waldbewohner – ein Eichhörnchen! 🐿 In Österreich begegnet man oft dem Europäischen Eichhörnchen(Sciurus vulgaris), einer Art mit leicht rötlichem Fell, das im Sonnenlicht wunderschön schimmert. Diese Tiere ernähren sich vor allem von Nüssen, Samen, Eicheln und Beeren. Anders als man vielleicht erwarten würde, halten sie keinen langen Winterschlaf, sondern bleiben auch in der kalten Jahreszeit aktiv. Allerdings reduzieren sie ihre Aktivität und verbringen die meiste Zeit schlafend – nur ein bis zwei Stunden am Tag suchen sie nach Nahrung.

Was mich immer wieder fasziniert, ist ihr unermüdlicher Eifer! Im Vergleich zu den Ezo-Eichhörnchen (Japanische Art), die ich aus Japan kenne, wirken sie hier etwas größer. Doch der auffälligste Unterschied ist ihr Verhalten gegenüber Menschen. Während es mir in Japan nie gelang, ein Eichhörnchen aus nächster Nähe zu fotografieren, kommen sie in Wien häufig ganz nah heran. Viele Menschen füttern sie hier mit Nüssen, sodass sie kaum Scheu zeigen.

Es ist mir tatsächlich schon passiert, dass ein Eichhörnchen direkt auf mich zugelaufen ist, während ich mit der Kamera still wartete – ein Moment, der mich so überrascht hat, dass ich reflexartig einen Schritt zurückging!

Diese europäischen Eichhörnchen scheinen sehr selbstbewusst und entschlossen zu sein, fast wie typische kleine Charaktere aus einem Märchenwald. Im Kontrast dazu gibt es einen weiteren Waldbewohner, der deutlich zurückhaltender ist: die Kohlmeise.

Diese kleinen Vögel mit ihrem olivgrünen Rücken und der eleganten, leicht gelblichen Brust sind in Österreich weit verbreitet. Ihre Bewegungen sind unglaublich schnell, was es schwierig macht, ein scharfes Foto von ihnen zu machen. Nach mehreren Versuchen ist es mir schließlich gelungen, genau im richtigen Moment den Auslöser zu drücken – und dieses eine klare Bild ist das Ergebnis!
Der Winterwald ist erstaunlich lebendig, mit all seinen Tieren und Klängen. Für jemanden wie mich, der viel Zeit in der belebten Stadt verbringt, ist dieser Kontakt zur Natur immer wieder eine Wohltat. Es ist wirklich ein Geschenk, so nah an Orten zu leben, an denen man die Schönheit der Natur erleben kann.
Ich hoffe, Sie genießen den Winter ebenso wie ich und bleiben gesund in diesen kalten Tagen!
Bis zum nächsten Mal!


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