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Unangenehme Erfahrungen

Hallo ihr Lieben, hier ist Elisaニコニコ

Es ist schon Mitte März! – wie geht es euch allen?

In Europa ist es nicht unbedingt eine große Nachricht, aber in Japan ist Heuschnupfen im März und April jedes Jahr ein Top-Thema. Ich kann das gut nachvollziehen, denn als ich in der Oberschule war, bin ich mit einer ganzen Packung Taschentücher zur Schule gegangen. Seit ich jedoch nach Wien gekommen bin, habe ich die Symptome nicht mehr so stark gespürt. Natürlich gibt es Unterschiede in der Pflanzenwelt, aber ich habe festgestellt, dass meine Allergiesymptome deutlich besser werden, wenn ich regelmäßig auf Weizen, Milchprodukte und Zucker verzichte. Das funktioniert natürlich nicht von heute auf morgen – es braucht einige Monate –, aber der Körper ist eben ehrlich. Nun möchte ich euch hier ein wenig den Wiener Frühling vorstellen!

Die Bäume haben bereits ein leuchtendes Grün angenommen, und Flora und Fauna sind in eine Zeit voller Aktivität eingetreten. An diesem Tag gab es besonders viele Eichhörnchen – während ich Fotos machte, stand sogar eines direkt hinter mir! Sie hatten wohl großen Hunger.

Überall sind auch Kohlmeisen zu sehen. Eine der Meisen auf meinem Foto hatte ein etwas blasseres, gräuliches Gefieder – das sah besonders schön aus. Sie sind so flink, dass es gar nicht so einfach ist, sie zu fotografieren. Vielleicht kann ich im nächsten Blogeintrag einige Frühlingspflanzen zeigen… 🌸

Jetzt aber ein ganz anderes Thema – heute geht es um „sexuelle Belästigung“.

Heutzutage hört man oft von sexueller Belästigung und sexuellen Übergriffen in verschiedenen Situationen. Dies könnte unter anderem damit zusammenhängen, dass sich die sozialen Medien mit dem Wandel der Zeit weiterentwickelt haben und sich die gesellschaftliche Stellung der Frauen verändert hat.

Natürlich sind das keine Themen, über die man gerne spricht, aber wenn ich auf meine Vergangenheit zurückblicke, gibt es einige Situationen, in denen ich denke: „Das war sexuelle Belästigung.“

Eine dieser Erfahrungen hatte ich, als ich meinen Führerschein in Japan machte. Wer bereits einen Führerschein besitzt, kann es sich wahrscheinlich vorstellen: Während der Fahrstunden ist man normalerweise nur zu zweit im Auto – der Fahrlehrer und man selbst. Natürlich hat man nicht jedes Mal denselben Fahrlehrer, aber in den meisten Fällen ist es wohl ein Mann.

Damals war ich 21 Jahre alt. Während der Sommerferien absolvierte ich in einem Monat meine praktische Ausbildung, um in Japan meinen Führerschein für ein Auto mit Schaltgetriebe zu machen. Während der Fahrausbildung kann sich viel Stress aufbauen, bis man sich ans Fahren gewöhnt, und es gibt oft Situationen, in denen es nicht gut läuft. Ich war besonders nervös und hatte anfangs Schwierigkeiten, den richtigen Zeitpunkt für den Gangwechsel und das Treten der Kupplung zu finden, sodass mir der Motor häufig abstarb.

Eines Tages wurde mir ein älterer Fahrlehrer zugeteilt. Anfangs hielt ich ihn für einen freundlichen Lehrer, doch als ich einmal die Kupplung zu kräftig trat, sagte er etwas wie: „Wenn du so fest auf die Kupplung trittst, ruinierst du deine schönen Beine.“ Auch später, wenn mir etwas nicht gelang, wiederholte er immer wieder ähnliche Bemerkungen über meine Beine. (Dieser ungehobelte Lehrer hat mich sogar einmal „dumm“ genannt.)

Damals war ich völlig auf meine Fahrstunden konzentriert und dachte, ich müsse das einfach über mich ergehen lassen, um meinen Führerschein zu bekommen. Doch wenn ich jetzt darüber nachdenke, war das eine extrem unangenehme Bemerkung. Zum Glück konnte ich offen mit meiner Familie über alles sprechen und die Situation mit einem kühlen Kopf durchstehen. Schließlich habe ich nach bestandener Prüfung in der abschließenden Umfrage diesen Vorfall namentlich erwähnt. Ob sich der Fahrlehrer seiner unangemessenen Äußerungen bewusst wurde, weiß ich nicht – aber eigentlich dürfte so etwas niemals passieren.

Meine zweite Erfahrung machte ich, als ich in einem alten Café in einem ländlichen Gebiet arbeitete. Dieses Café war ein traditionelles Lokal, das seit vielen Jahren Stammkunden hatte. Besonders ältere Menschen ab etwa 60 Jahren gehörten zur Hauptkundschaft. Als ich dort anfing, kamen viele von ihnen jeden Tag, um sich auf ihr Frühstücksmenü und eine Tasse Kaffee zu freuen.

Eines Nachmittags war ich gerade bei der Arbeit und unterhielt mich mit den älteren Damen, die regelmäßig ins Café kamen, als ein etwa 70- bis 80-jähriger Mann, den ich auch schon öfter gesehen hatte, hereinkam, um einen Kaffee zu trinken. Während wir uns alle in geselliger Runde unterhielten, bestellte er einen Kaffee, und ich fragte ihn: „Möchten Sie Milch dazu?“ Da sagte er plötzlich: „Am liebsten hätte ich deine Milch.“

Wahrscheinlich meinte er es als Witz, also lachte ich höflich und tat so, als hätte ich es nicht ernst genommen. Innerlich aber dachte ich mir: „Dieser alte Lustgreis ist ja widerlich!“ Ich bekam eine Gänsehaut am ganzen Körper.

Was haltet ihr davon? Später brachte mir derselbe Mann eine selbst gefangene Ayu-Forelle, vielleicht um sich zu entschuldigen. Aber eine solche Bemerkung kann man nicht einfach mit einem Fisch ungeschehen machen. Es ist eine Erinnerung, die mir bis heute deutlich im Gedächtnis geblieben ist.

Zum Glück wurde ich in beiden Situationen nicht körperlich belästigt, aber wenn ich daran zurückdenke, finde ich es trotzdem äußerst unangenehm. Natürlich hängt es auch von der Sensibilität der betroffenen Person ab, wie sehr eine solche Erfahrung sie belastet. Manche könnten sich so unwohl fühlen, dass sie ihre Fahrstunden abbrechen oder ihren Job kündigen müssen.Als ich Klavier studierte, gab es tatsächlich eine Freundin, die sexuell belästigt wurde und daraufhin den Professor wechseln musste. Leider gibt es solche Vorfälle in allen möglichen Bereichen.

Besonders schlimm finde ich Belästigungen, bei denen jemand seine Position oder seinen Status ausnutzt. Unabhängig vom Geschlecht gilt für mich: Wenn sich die betroffene Person unwohl fühlt, ist es bereits zu weit gegangen. Dieses Problem ist nach wie vor weit verbreitet, aber ich hoffe, dass wir eine Gesellschaft schaffen können, in der solche Formen von Machtmissbrauch und Belästigung immer weniger werden.

Vielen Dank, dass Sie bis zum Ende gelesen haben. Ich hoffe, Sie sind auch beim nächsten Mal wieder dabei!

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この記事を書いた人/Autorin dieses Artikels

In Japan aufgewachsen, jetzt in Wien lebende Phytotherapeutin.
Hobbys: Fotografie und Bloggen!

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