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Reise nach Kyoto und Nara – Teil 2

Hallo ihr Lieben, hier ist Elisa!

Mein einmonatiger Aufenthalt in der Heimat ist nun vorbei, und diesmal melde ich mich wieder aus Österreich. Begleitet mich auch weiterhin auf meiner Reise durch Nara und Kyoto 😌

Der erste Tag endete im To-ji Tempel in Kyoto, aber der zweite Tag begann im Bambuswald von Saga-Arashiyama. Während der Corona-Zeit war ich schon einmal dort, und die Ruhe und das wunderschöne Grün haben mich so beeindruckt, dass ich es meiner Mutter unbedingt zeigen wollte. Deshalb sind wir früh morgens losgegangen, um den Menschenmassen aus dem Weg zu gehen.

Saga-Arashiyama Bambus Wald und Togetsu-Brüke

Saga-Arashiyama wird durch die Togetsukyo-Brücke in zwei Teile geteilt: im Norden heißt es Saga, im Süden Arashiyama. Seit der Heian-Zeit war die Gegend als Erholungsort für den Adel bekannt. Hier befindet sich auch die Saga-In (Daikaku-ji), ein ehemaliger kaiserlicher Palast, der von Kaiser Saga errichtet wurde. Außerdem gibt es den Tenryu-ji Tempel, den Bambusweg und viele weitere Schreine, Tempel und Naturattraktionen.

Da wir an diesem Tag noch nach Nara weiterreisen wollten, hatten wir einen straffen Plan. Wir spazierten durch den Bambusweg und erkundeten zu Fuß die Gegend rund um die Togetsukyo-Brücke, bevor wir zurück zum Bahnhof Kyoto gingen.

Vom JR-Bahnhof Saga-Arashiyama sind wir etwa zehn Minuten gelaufen, bis der wunderschöne grüne Bambuswald vor uns auftauchte.

Wie erwartet war es am frühen Morgen ruhig, und wir konnten die Stille des Bambuswaldes in vollen Zügen genießen. Obwohl die Natur hier gut gepflegt und erhalten wird, gibt es leider in den letzten Jahren durch den wachsenden Tourismus auch unschöne Dinge, wie das Einschneiden von Initialen in die Bambusstangen. Viele Besucher sind zwar schön, aber die grundlegenden Regeln des Respekts sollten natürlich immer eingehalten werden.

Wenn man den Bambusweg weitergeht, sieht man den Nonomiya-Schrein. Dieser Schrein hat eine Verbindung zum Ise-Schrein und taucht sogar im „Genji Monogatari“ auf. Er ist bekannt als Ort für Liebesglück, Kindersegen und eine sichere Geburt, weshalb viele Menschen ihn besuchen. Beim letzten Mal habe ich auch ein Schutzamulett gekauft und um Liebesglück gebetet…

Während wir die Natur und die Sehenswürdigkeiten genossen, machten wir uns auf den Weg zur Togetsukyo-Brücke, die meine Mutter unbedingt sehen wollte. Sie schaut jeden Tag Krimis, und viele davon spielen in Kyoto, wobei die Togetsukyo-Brücke oft vorkommt.

Ursprünglich hieß die Brücke „Horinji-Brücke“, da sie 836 für den Besuch des Horinji-Tempels gebaut wurde. Später, in der Kamakura-Zeit, soll Kaiser Kameyama die Brücke so beschrieben haben, dass es aussieht, als würde der Mond über die Brücke wandern – daher stammt der Name „Togetsukyo“ (Brücke, über die der Mond wandert). Aha, das erklärt einiges!

Und hier ist die berühmte Togetsukyo-Brücke. Im Hintergrund sieht man den Ogura-Berg, der zwar noch nicht ganz herbstlich gefärbt war, aber die wunderschöne Landschaft hat uns sehr entspannt und begeistert.

Nanyen-ji-Tempel

Bevor wir nach Nara weiterreisen, wollen wir noch einen weiteren Ort besuchen: den Nanzen-ji-Tempel. Tatsächlich wollte meine Mutter diesen unbedingt sehen, weil er auch oft in Krimis vorkommt! Besonders berühmt ist das dortige Wasserleitungsmauerwerk, das „Suirokaku“, und das wollte sie unbedingt sehen.

Wir haben uns entschieden, zu Fuß dorthin zu gehen und sind vom Heian-Schrein aus gestartet, was eine ziemlich lange Strecke war, aber wir haben es schließlich gut geschafft.

Zurück ins 13. Jahrhundert: Nanzen-ji war ursprünglich ein kaiserlicher Landsitz des Kaisers Kameyama. Da Kaiser Kameyama den Buddhismus, besonders den Zen, sehr schätzte, ließ er seinen Landsitz in einen Zen-Tempel umwandeln – so entstand der Nanzen-ji. Obwohl der Tempel im Laufe der Zeit mehrmals durch Brände zerstört wurde, hat er sich immer wieder erholt und zeigt sich heute in seiner jetzigen Form.

Es gibt viele Sehenswürdigkeiten wie das große Sanmon-Tor, den Zen-Garten im Kare-Sansui-Stil und natürlich das Suirokaku. Dementsprechend besuchen viele Menschen den Tempel.

Hier sieht man das berühmt-berüchtigte Suirokaku, das in vielen Krimis auftaucht. Es ist ein beeindruckendes Backstein-Bogenbauwerk, durch das Wasser aus dem Biwa-See fließt. Übrigens wurde es erst im Mai 2025 zum Nationalschatz erklärt – wirklich passend zur heutigen Zeit!

Nachdem wir die Sehenswürdigkeiten Kyotos so gut es ging erkundet hatten, sind wir gemütlich mit dem Zug vom Kyoto-Bahnhof zum Kintetsu Nara-Bahnhof gefahren. Die vielen Tage voller Sightseeing hatten uns doch ganz schön müde gemacht, aber an diesem Tag beschlossen wir, unseren Ausflug mit einem Besuch des Horyu-ji-Tempels abzuschließen.

Hoyu-ji

Wir hatten zwar vorher den Weg auf der Karte studiert, doch die tatsächlichen Entfernungen unterschätzten wir ein wenig. Obwohl es vom Horyu-ji-Bahnhof einen Bus gibt, liefen wir etwa 20 Minuten zu Fuß – ganz schön tapfer 😅

Bevor wir die älteste erhaltene Holzbauweise Japans bewunderten, gönnten wir uns erstmal eine kleine Stärkung.

Mein absolutes Lieblings-Eis: Warabi-Mochi Softeis. Die Kombination mit schwarzem Zuckersirup ist einfach unschlagbar. Nachdem ich mit der Süße meine Müdigkeit vertrieben hatte, ging es frisch gestärkt weiter.

Bei diesem herrlichen Wetter kamen wir schließlich am Horyu-ji an. Ich hatte gedacht, überall sei viel los, aber hier, etwas abseits vom Zentrum, war es überraschend ruhig – nur vereinzelt waren Besucher unterwegs, was eine sehr entspannte Atmosphäre schuf.

Wie schon erwähnt, ist Horyu-ji eine der ältesten erhaltenen Holzbaugruppen der Welt (über 1300 Jahre alt!). Der Baustil stammt aus der Asuka-Zeit und zeigt Einflüsse aus dem Festland, entwickelte sich aber in Japan weiter. Horyu-ji gilt als eine der historischen Stätten, die den Ursprung der japanischen buddhistischen Kultur markieren. Sowohl die Pagode als auch die Haupthalle sind die ältesten in Japan. Man sagt, dass Prinz Shōtoku zusammen mit Kaiserin Suiko den Tempel errichten ließ. In der Haupthalle steht die berühmte Shaka-Sanzon-Statue, die angeblich das Bildnis von Prinz Shōtoku trägt.

Um die Gebäude herum zieht sich ein Arkadengang, der eine ruhige Erkundung erlaubt. Obwohl der Stil weder prunkvoll noch auffällig ist, vermittelt die schlichte, aber kraftvolle Architektur ein Gefühl von innerer Ruhe.

Zum Abschluss möchte ich euch noch das Yumedono vorstellen. Diese achteckige Halle beherbergt die Statue von Prinz Shōtoku und ist eine seltene buddhistische Bauform in Japan. Der Name „Yumedono“ (Traumhalle) stammt daher, dass Prinz Shōtoku hier oft seine Träume gehabt haben soll. Übrigens wurde unser Elternhaus zwölfseitig gebaut, und mein Vater erzählte mir, dass er sich dabei vom Yumedono inspirieren ließ.

So endete unser zweiter Tag mit einem beeindruckenden Besuch von Horyu-ji. Beim nächsten Mal starten wir mit dem dritten Teil, bei dem es um den Todai-ji und den Nara-Park geht. Vielen Dank, dass ihr bis zum Schluss gelesen habt! Freut euch auf das nächste Mal 🌟

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この記事を書いた人/Autorin dieses Artikels

In Japan aufgewachsen, jetzt in Wien lebende Phytotherapeutin.
Hobbys: Fotografie und Bloggen!

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