MENU

Rax-Wanderung – ganz anders als geplant

Hallo ihr Lieben, hier ist Karin.

Bis vor kurzem herrschte in Österreich ein heißer Sommer, doch letzte Woche änderte sich das Wetter schlagartig. Heftige Regenfälle führten zu schweren Überschwemmungen. Auch hier in Wien trat der Wienfluss über die Ufer, was zur Folge hatte, dass die U-Bahn für mehrere Tage außer Betrieb war. Glücklicherweise blieb Wien von größeren Schäden verschont. In Niederösterreich, wo die Familie meines Mannes lebt, war die Situation jedoch deutlich dramatischer. Häuser wurden überflutet, es kam zu starken Wassereinbrüchen, und in einigen Gegenden verwandelten sich die Straßen in Flüsse, sodass die Menschen mit Booten evakuiert werden mussten. Wir hoffen und beten, dass sich die betroffenen Gebiete schnell erholen.

Inmitten dieser Ereignisse feierte unser Kleiner seinen ersten Geburtstag. Dieses Jahr verging so schnell, dass ich kaum glauben kann, dass bereits ein Jahr vergangen ist. Trotzdem war es für mich ein sehr schönes und erfülltes Jahr. Im Vergleich zu unserem Großen schläft der Kleine wirklich wenig, was das Einschlafen manchmal etwas mühsam macht. Dennoch genieße ich den Alltag ohne großen Stress, was sicherlich auch meiner wachsenden Lebenserfahrung und der Tatsache geschuldet ist, dass es mein zweites Kind ist. An seinem Geburtstag begann der Kleine plötzlich richtig zu gehen, und nun müssen wir noch aufmerksamer sein. Aber mit jedem Entwicklungsschritt wächst auch meine Freude.

Heute möchte ich euch von unserem Wanderabenteuer im August auf dem Berg „Rax“ erzählen. Wir lieben es zu wandern und besteigen jedes Jahr mindestens einen Berg. In letzter Zeit hatten wir aufgrund meiner Schwangerschaft und der Geburt allerdings keine größeren Touren unternommen. Doch in diesem Sommer war der Kleine schon etwas größer, also dachten wir: „Es wäre schön, als Familie wieder in die Berge zu gehen.“ Da entdeckten mein Mann und ich eine Werbung für den „Rax“, einen Berg, der sich gut für Familien eignen sollte. Es gibt dort eine Seilbahn, die einen hinaufbringt, und eine etwa dreistündige Wanderung. Der „Rax“ stand schon lange auf meiner Wunschliste, aber bislang hatten wir nie die Gelegenheit.

„Das passt perfekt!“, dachte ich mir, und wir beschlossen, es einfach auszuprobieren.

Da der Große nicht gerne geht und der Kleine noch getragen werden muss, war klar, dass wir einen „familienfreundlichen Berg“ brauchen würden. Voller Vertrauen in die Werbung machten wir uns auf den Weg.

Der „Rax“ liegt etwa 100 km südlich von Wien und ist Teil der österreichischen Alpen. Der höchste Gipfel, die „Heukuppe“, ist etwa 2007 m hoch. Die Seilbahn bringt einen auf 1600 m, aber man kann natürlich auch von unten hinaufwandern. Übrigens ist diese Seilbahn die älteste in Österreich und wurde vor etwa 100 Jahren gebaut. Wir hatten unsere Tickets bereits online gekauft, da einige Zeitfenster bereits ausverkauft waren. Ich empfehle daher, die Tickets im Voraus zu buchen. Mit der Niederösterreich-Card, die ich euch schon einmal vorgestellt habe, kann man die Seilbahn ebenfalls nutzen. Für Erwachsene kostet ein Ticket sonst 36 Euro.

Nach einer etwa achtminütigen Fahrt erreichten wir die Bergstation. Dort stärkten wir uns erst einmal mit einem Getränk. Der Weg zur ersten Berghütte, der „Ottohaus“, dauert etwa 40 Minuten. Dieser Abschnitt ist recht eben und auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl gut begehbar. Wir dachten uns: „Das ist ja ganz entspannt.“ Das „Ottohaus“ liegt auf 1644 m. Dort machten wir eine Mittagspause, bevor wir unser nächstes Ziel, das „Preinerwand Kreuz“ auf 1783 m, anstrebten.

Ab hier wurde der Weg jedoch deutlich steiler. Teilweise musste man die Hände zu Hilfe nehmen, um über die Felsen zu klettern, und ich begann mich zu fragen, ob wir das schaffen würden. Über Geröll und Felsen ging es auf und ab. Nach anderthalb Stunden erreichten wir schließlich das „Preinerwand Kreuz“. Die Erleichterung und der Stolz, diesen Punkt auf 1783 m erreicht zu haben, waren groß, aber ich war völlig erschöpft, da ich den fast 10 kg schweren Kleinen getragen hatte. Es war ehrlich gesagt sehr anstrengend.

Von hier aus ging es steil bergab über Geröll, und nach weiteren 20 Minuten erreichten wir die nächste Hütte, die „Neue Seehütte“. Eigentlich wollten wir hier eine Pause einlegen, aber die Zeit drängte, und wir merkten, dass wir sonst die letzte Seilbahn verpassen würden. Also übernahm mein Mann den Kleinen, und wir machten uns schnell auf den Rückweg zur Bergstation.

Wir entschieden uns für eine andere Route, den „Seeweg“. Dieser Weg war flacher und bot eine wunderschöne Aussicht. Mein Großer und ich hatten viel Zeit zum Reden, und nach etwa anderthalb Stunden kamen wir rechtzeitig an der Bergstation an. Zum Glück hatten wir noch etwas Zeit, um ein kaltes Getränk zu genießen, bevor wir mit der Seilbahn zurück ins Tal fuhren.

Im Auto fielen die Kinder sofort in einen tiefen Schlaf. Kein Wunder, sie waren erschöpft. Auch für uns Erwachsene war es eine herausfordernde Wanderung, aber gleichzeitig hatten wir dieses angenehme Gefühl, endlich wieder richtig gewandert zu sein. Diese wohlige Müdigkeit weckte in mir die Lust, bald wieder wandern zu gehen. Unser Großer, der normalerweise nicht gerne geht, hatte viel Spaß an den steilen Passagen, sodass diese Route vielleicht perfekt für ihn war. Aber da wir den Kleinen tragen mussten, dachten wir uns, dass wir beim nächsten Mal eine etwas sicherere Route wählen sollten.

Noch etwas. Dieses Mal trug ich den Kleinen, damit mein Mann den Großen auf den Schultern tragen konnte, als dieser nicht mehr gehen wollte. Aber jetzt, wo der Kleine fast 10 kg wiegt, wird es Zeit, dass mein Mann bei längeren Strecken das Tragen übernimmt. Als Beckenbodentrainerin sage ich in meinen Kursen immer: „Tragt nichts, das schwerer ist als euer Baby.“ Wenn das Baby etwa 10 kg wiegt, sollte das Tragen auf längeren Strecken lieber der Papa übernehmen. Es ist wichtig, auf den Körper der Mama zu achten, also lasst den Papa ein bisschen mehr mithelfen.

Es war toll, dass sowohl Erwachsene als auch Kinder ihren Spaß hatten, aber eine kleine Bitte habe ich an die Werbemacher: Bitte schreibt in die Werbung: „Je nach Route kann es ganz schön anstrengend werden.“

よかったらシェアしてね!/ Teile es gerne!
  • URLをコピーしました!

この記事を書いた人/Autorin dieses Artikels

Lebt in Österreich, Mama von zwei Kindern um die 40. Arbeitet als Trainerin für Frauen mit Fokus auf Gesundheit in verschiedenen Lebensphasen – von Schwangerschaft bis Wechseljahre. Schreibt über Familie, Alltag und Frauengesundheit.

コメント/Kommentare

コメントする

目次