Hallo, hier ist Elisa!
Die Sommertage sind heiß und lang – wie geht es euch in dieser warmen Jahreszeit?
Anfang Juli kam meine zweite Schwester, die ebenfalls in Europa lebt, nach Wien zu Besuch. Es war so schön, endlich wieder gemeinsame Familienzeit zu haben! Allerdings hatte es fast jeden Tag um die 36 Grad – ganz schön anstrengend, besonders für meine älteste Schwester, die gerade ein Baby erwartet.
Dieses Mal haben wir Wien für einen Tag hinter uns gelassen und sind nach Mariazell gefahren – einem der bekanntesten Wallfahrtsorte Österreichs. Mariazell liegt in der Steiermark und hat eine lange, spannende Geschichte. Von Wien aus fuhren wir etwa eine Stunde mit dem Auto bis zum Bahnhof, von dem die berühmte Mariazellerbahn startet. Danach ging es gemütlich mit dem Zug weiter – eine weitere Stunde durch wunderschöne Landschaften.

Unser Ausgangspunkt war der Bahnhof Laubenbachmühle, ein hübsches Gebäude ganz aus Holz. Die großen Fenster im Zug boten einen fantastischen Blick auf die grüne Natur – und ehe wir uns versahen, waren wir schon am Ziel. Mein kleiner Neffe, ein großer Zugfan, war natürlich begeistert!
Die Geschichte von Mariazell beginnt im Jahr 1157. Der Benediktinermönch Magnus brachte auf seiner Missionsreise eine in Lindenholz geschnitzte Marienstatue mit. Der Legende nach war der Weg dorthin von einem Felsen versperrt – doch als Magnus die Statue aufstellte, öffnete sich der Felsen, und der Weg wurde frei. An dieser Stelle errichtete er eine kleine Zelle („Zell“) für Geistliche – der Ursprung des Namens Mariazell.

Bevor ich euch die berühmte Marienstatue zeige, möchte ich euch zunächst ein wenig durch das Städtchen führen.
Mariazell ist auch bekannt für seine Trachten, also die traditionellen österreichischen Volkskleider, und natürlich für den Lebkuchen, der hier hergestellt wird – besonders beliebt zur Weihnachtszeit. Die kleinen Läden mit ihren duftenden Spezialitäten laden zum gemütlichen Bummeln ein.

Für mich war es bereits der zweite Besuch in Mariazell, aber diesmal sind wir mit der Seilbahn auf den Berg hinaufgefahren. Von oben hat man einen atemberaubenden Blick auf das Städtchen, eingebettet in das satte Grün der Sommerwälder. Auf dem Gipfel, etwa 1270 Meter hoch, war es merklich kühler – fast ein kleiner Schock nach der Hitze in Wien! ❄️
Was ich beim letzten Besuch 2019 gar nicht wusste: Oben gibt es einen Naturerlebnispark, der sowohl für Kinder als auch Erwachsene spannend ist.

Alte Lebensweisen werden dort gezeigt, und man kann mit einer kleinen Bahn durch die Natur fahren – richtig schön nostalgisch und entspannend.
Zurück im Tal stand der Besuch der Basilika auf dem Programm – das Herzstück des Ortes. Der Begriff „Basilika“ stammt ursprünglich aus der römischen Architektur und bezeichnete ein rechteckiges Gebäude, das später als Vorbild für Kirchen diente.

Der Bau der Mariazeller Basilika begann im 14. Jahrhundert. Besonders spannend: Sie vereint gotische und barocke Elemente. Der mittlere Turm im gotischen Stil strebt in den Himmel, während die beiden Seitentürme barock gestaltet sind.

Im Inneren erwartet einen eine beeindruckende Mischung aus prunkvollem Glanz und tiefer Stille. Ganz vorne – fast unscheinbar – befindet sich die kleine Marienstatue, von der alles seinen Anfang nahm.
Und dann dieses Deckengewölbe! Einfach überwältigend. Ich habe schon viele Kirchen gesehen, aber jedes Mal bin ich aufs Neue beeindruckt, was mit den damaligen Mitteln geschaffen wurde – und welche Macht und welchen Reichtum diese Bauwerke widerspiegeln.

Zum Abschluss darf natürlich ein Besuch im berühmten Café Pirker nicht fehlen – eine Institution in Mariazell! 🍰
Das Traditionshaus besteht seit über 300 Jahren und ist berühmt für seine Lebkuchen- und Honigspezialitäten.

Beim letzten Mal probierte ich ein Stück Lebkuchentorte – sehr intensiv, aber köstlich. Dieses Mal entschied ich mich für einen klassischen Apfelstrudel: zarter Teig, gefüllt mit leicht säuerlichen Äpfeln und bestäubt mit Puderzucker. Ein Gedicht!
So endete unser kleiner Ausflug nach Mariazell – mit einem glücklichen Bauch und vielen schönen Erinnerungen.
Österreich hat so viele wunderbare Orte zu bieten – nicht nur Wien oder Salzburg. Auch abseits der großen Städte warten echte Schätze wie Mariazell darauf, entdeckt zu werden. Wenn ihr die Gelegenheit habt: Fahrt unbedingt einmal hin!
Übrigens: In Karins letztem Blogbeitrag ging es um ihre Reise nach Venedig – die Fotos vom Eis dort sahen einfach himmlisch aus!
Danke, dass ihr wieder mitgereist seid – bis zum nächsten Mal!


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