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Kleine herzerwärmende Geschichten

Prosit 2025!

Wir wünschen euch allen ein glückliches und gesundes neues Jahr!!!

Ich hatte, wie jedes Jahr, vor, den ersten Sonnenaufgang des Jahres zu sehen (in Japan gibt es die Überlieferung, dass eine Gottheit erscheint, die reiche Ernte und Glück bringt). Leider war es dieses Jahr in Wien so bewölkt und neblig, dass ich den Sonnenaufgang überhaupt nicht sehen konnte😢 Aber was soll man machen – gegen die Natur kann man sich nicht beschweren. Nach drei Tagen Warten hat die Sonne doch endlich ihr Gesicht gezeigt!

Es ist eine typische Wiener Landschaft, aber ich konnte mir fest wünschen, dass 2025 ein gutes Jahr wird.

Übrigens, 2025 ist in Japan das Jahr der Schlange. Wisst ihr eigentlich, was das Jahr der Schlange bedeutet?🐍

Neulich hat mir mein süßer sechsjähriger Neffe ein Lied über die chinesischen Tierkreiszeichen (auf Japanisch „Eto“) vorgesungen. Er hat es in seiner japanischen Samstagsschule gelernt und – ich muss sagen, ich bin vielleicht eine stolze Tante, aber er hat es wirklich gut gemacht! 👏

Während ich ihm zuhörte, fiel mir auf, dass jedes Tierkreiszeichen eine besondere Bedeutung hat. Und da wir nun im Jahr der Schlange sind, habe ich ein wenig nachgeforscht, was es damit auf sich hat.

Die Schlange steht unter anderem für Wiedergeburt, Erneuerung und Zukunft, weil sie sich häutet. Obwohl Schlangen oft einen schlechten Ruf haben, gibt es viele positive Überlieferungen, die sie mit einem Neubeginn und einer vielversprechenden Zukunft verbinden. Spannend, oder?

Solche kulturellen Hintergründe lernt man wahrscheinlich nicht in der Schule, aber gerade deshalb empfinde ich sie als unglaublich wertvoll, je älter ich werde.

Was die Schlange betrifft, gibt es noch weitere Überlieferungen. Habt ihr schon mal von Schlangenträumen gehört?

Man sagt, dass Träume von Schlangen ein gutes Omen sein können. Als Kind hatte ich jedoch einen eher ungewöhnlichen Traum: Eine Schlange hat mich in die Hand gebissen, genau in den Bereich am Daumen, den man „Hügel“ nennt. Ich bin vor Schreck aufgewacht und – stellt euch vor! – tatsächlich waren dort zwei kleine Punkte, die wie Bissspuren aussahen.

Natürlich habe ich das sofort meinen Eltern gezeigt, aber sie konnten sich vor Lachen kaum halten. Der Grund? Unsere Wände zu Hause waren aus Naturmaterialien mit einer rauen Oberfläche. Anscheinend hatte ich im Schlaf meine Hand so fest gegen die Wand gedrückt, dass diese „Bissspuren“ entstanden sind.

Träume sind schon eine faszinierende Sache, findet ihr nicht?

Jetzt möchte ich euch ein bisschen mehr über meinen süßen Neffen erzählen.

Meine Schwester Karin hat zwei entzückende Buben, und der Ältere von ihnen hat einen besonderen Platz in meinem Herzen. Da ich in Wien lebe, hatte ich von Anfang an die Gelegenheit, viel Zeit mit ihm zu verbringen. Vielleicht sieht er mich deshalb als jemanden, der ihm nahesteht – und zum Glück verstehen wir uns wirklich wunderbar.

Mit seinen sechs Jahren ist er zwar noch ein Kind, aber im Vergleich zu seinem jüngeren Bruder wirkt er schon so groß, dass ich manchmal richtig gerührt bin, wenn ich sehe, wie er sich entwickelt.

Er spricht fließend Japanisch, sodass wir uns fast wie Erwachsene miteinander unterhalten können. Letztes Jahr hat er mir tatsächlich mehrmals geholfen – und das, obwohl er noch so jung ist.

Einmal, als meine Haut in einem wirklich schlimmen Zustand war, hat er mir sehr geholfen. Wir hatten einen kleinen Ausflug mit der Familie meiner Schwester unternommen – zum Neusiedler See, der in einem benachbarten Bundesland liegt.

Als mein Neffe mich fragte, ob wir ein Foto zusammen machen könnten, antwortete ich scherzhaft: „Mit so einer Haut kann ich doch nicht aufs Foto!“ Seine Antwort war einfach goldig: „Elisa, ich hab dich so lieb, das ist doch egal!“

Diese Worte gingen mir direkt ins Herz, und ich konnte nicht anders, als ihn fest an mich zu drücken. Auch wenn er erst sechs ist, hat er auf seine eigene Weise versucht, mich aufzumuntern – und das hat er wirklich geschafft.

Die zweite und dritte Geschichte ereigneten sich, als meine mittlere Schwester Ende des Jahres zu Besuch in Wien war. Während eines Familientreffens sahen wir uns alte Videos aus unserer Kindheit an, die Karin hatte. Auf einem der Videos war unsere Großmutter zu sehen, die vor zwei Jahren im Alter von 96 Jahren verstorben ist.

Es war ein rührender Moment, unsere Oma jung und voller Leben zu sehen. Besonders meine mittlere Schwester war davon so bewegt, dass ihr ein paar Tränen kamen. Mein Neffe beobachtete das und sagte mit einer kindlichen Weisheit: „Uroma hat doch bis 96 gelebt, das war bestimmt ein schönes Leben.“

Diese Worte waren so einfach und doch so tröstend, dass ich ihn nur bewundern konnte. Es war ein berührender Anblick, wie er seine Tante zu trösten versuchte – ein kleiner Junge mit einem großen Herzen. 💕

Am letzten Abend vor der Rückkehr unserer mittleren Schwester nach Schweden erlebten wir einen Moment, der mich sehr berührt hat. Wie bei Kindern üblich, ist es immer schwer, Abschied von jemandem zu nehmen, der einem lieb geworden ist – sei es ein Spielkamerad oder ein Familienmitglied. Natürlich fällt es auch uns Erwachsenen nicht leicht, aber Kinder drücken ihre Gefühle oft so direkt und unbefangen aus, dass sie uns manchmal tief berühren.

Beim Abendessen sagte mein Neffe plötzlich: „Es ist so toll, dass ○○ (unsere mittlere Schwester) da ist! Nur mit Mama, Papa und meinem kleinen Bruder ist es langweilig.“ Diese Worte haben nicht nur meine Schwester unglaublich gefreut, sondern auch mich – wie schön es ist, so ehrlich zu hören, dass man geschätzt wird!

Als Erwachsene halten wir unsere Gefühle oft zurück oder finden nicht die richtigen Worte, um sie auszudrücken. Doch die kindliche Fähigkeit, Empfindungen so fein und zugleich offen mitzuteilen, ist etwas, das ich von meinem Neffen lernen möchte. Sein offenes Herz und seine ehrlichen Worte haben mich daran erinnert, wie wichtig es ist, auch im Erwachsenenalter diese Sanftheit und Ehrlichkeit zu bewahren.

Ich wünsche mir, ihn weiterhin liebevoll begleiten zu dürfen! Und vielleicht schaffe ich es, mir selbst etwas von dieser kindlichen Offenheit und Wärme zu bewahren💖

Bis zum nächsten Blogpost – bleibt gespannt! 

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この記事を書いた人/Autorin dieses Artikels

In Japan aufgewachsen, jetzt in Wien lebende Phytotherapeutin.
Hobbys: Fotografie und Bloggen!

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