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Kindergarten- und Schuleintritt in Österreich

Hallo ihr Lieben, wie geht’s euch? Hier ist wieder Karin

In Österreich hat das neue Schuljahr inzwischen schon vor drei Wochen begonnen. Bin ich eigentlich die Einzige, die das Gefühl hat, die letzten Wochen einfach verpasst zu haben? Es war wirklich eine unglaublich turbulente Zeit!

Heute möchte ich euch ein bisschen erzählen, warum es bei uns so stressig war – und gleichzeitig die Unterschiede zwischen dem Kindergarten- und Schulanfang in Japan und hier in Österreich beleuchten. Also, bleibt gern dabei!

Wie viele von euch wahrscheinlich wissen, beginnt das Schuljahr in Japan im April, während es hier in Österreich ja im September startet – nach einer richtig langen Sommerpause von fast zwei Monaten! Beneidenswert! (In meiner japanischen Volksschule hatten wir ganze drei Wochen Sommerferien – das war’s!)

Unser Großer hat drei Jahre lang einen städtischen Kindergarten in Wien besucht. Es gab dort nur drei Schließtage im Jahr – wirklich ein Traum für berufstätige Eltern. Also durfte er auch im letzten Sommer noch bis Mitte August fleißig hingehen.

Ab September startete für ihn die Volksschule, und für den Kleinen begann gleichzeitig das Abenteuer Kindergarten. Um einen kleinen „Neustart“ für uns alle zu haben, haben wir die letzten zwei Augustwochen frei genommen. Aber ehrlich – gearbeitet habe ich in dieser Zeit gar nichts! Die beiden Jungs hatten so viel Energie, dass sie in unserer kleinen Wohnung fast die Wände hochgingen. Also sind wir jeden Tag irgendwohin gefahren. Und trotzdem hatten sie abends immer noch genug Kraft, um das ganze Haus zum Beben zu bringen. Ich hingegen bin nach dem Gute-Nacht-Kuss einfach eingeschlafen.

In Japan findet Mitte März an allen Kindergärten und Schulen eine große, feierliche Abschlusszeremonie statt. Die Eltern kommen schick gekleidet, jedes Kind bekommt eine Urkunde überreicht – und ja, es fließen viele Tränen.

Aber hier in Österreich? Nix da.

Jede Familie plant den Sommer anders, manche Kinder sind früher weg, andere später – da weiß man oft gar nicht, wer wann das letzte Mal da ist. So kam es, dass sich der Große von manchen Freunden gar nicht mehr verabschieden konnte.

Zwar gab es Ende Juni eine kleine Abschiedsfeier in der Gruppe, aber ehrlich gesagt – für mich war das richtig traurig. Als ich noch in Japan lebte, fand ich all diese Zeremonien manchmal übertrieben. Aber jetzt, als Mama, merke ich, wie bedeutungsvoll so ein Moment des Abschieds eigentlich ist.

Und dann das:

Am letzten Kindergartentag wollte ich mich unbedingt noch persönlich bei der Pädagogin bedanken. Deshalb habe ich gefragt, bis wann sie an diesem Tag noch da ist. – aber als ich kam, war sie schon weg! Die Leiterin meinte: „Heute waren so wenige Kinder da, da hab ich sie früher nach Hause geschickt.“

Tja! In Japan wäre das völlig undenkbar.

Als ich meiner Schwester davon erzählte, meinte sie spontan:

„Mach doch einfach selbst Abschlussurkunden für die Buben!“

Und was für eine geniale Idee das war!

Also bastelte ich für beide – der Kleine hatte ja gerade seine Zeit bei der Tagesmutter abgeschlossen – jeweils eine Urkunde, und wir machten zuhause eine kleine „Abschlussfeier“. Am Anfang schauten sie etwas verwirrt, aber als sie dann die Urkunden bekamen, machten beide ganz automatisch eine kleine Verbeugung. Ganz die Japaner! Sie grinsten schüchtern, aber man sah ihnen an, dass sie stolz waren. Ich hoffe, sie erinnern sich irgendwann daran.

Im September ging’s dann richtig los:

Der Große startete in die Volksschule, der Kleine in den Kindergarten. Und – Überraschung! – hier gibt’s natürlich keine Eintrittszeremonie. Am ersten Schultag traf sich die Klasse, die Lehrerin sprach etwa eine Stunde – und das war’s.Dafür kamen alle Kinder mit ihren Schultüten, diesen großen bunten Zuckertüten. Für mich, mit japanischem Hintergrund, war das alles total neu – aber wunderschön!

Ich habe für den Großen eine Stoff-Schultüte mit seinem Namen anfertigen lassen. Man kann sie nachher ausstopfen und als Kuschelkissen verwenden – eine süße Erinnerung, wenn es schon keine offizielle Zeremonie gibt.

Natürlich in Rot, seiner Lieblingsfarbe!


Im Kindergarten läuft alles viel entspannter:

Die Kinder können morgens flexibel gebracht werden, und die Eingewöhnung passiert schrittweise.Unser Kleiner war da ganz anders – nach ein paar Tagen blieb er schon bis zum Mittagsschlaf! Er soll den Pädagoginnen sogar schon mit dem Finger zeigen, wo sie was hinstellen sollen – typisch er.

Und ich? Ich beginne langsam, wieder Erinnerungen an diesen verrückten Monat zu haben. Was für ein Chaos – aber auch was für eine schöne, lebendige Zeit.

An alle Mamas auf der ganzen Welt:Ich ziehe den Hut vor euch. Was ihr tagtäglich leistet, ist einfach unglaublich!

Neulich sagte mir der Kleine, gerade zwei Jahre alt geworden, ganz ernst:

„Ich kann jetzt nicht gewickelt werden, Mama. Ich lese gerade Max und Moritz!“ – in perfektem Satzbau!

Und der Große, sensibel wie immer, flüsterte kurz vor dem Einschlafen:

„Mama, ich freu mich schon auf die Schule.“Da war ich einfach nur froh.

Bis in zwei Wochen, ihr Lieben!

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この記事を書いた人/Autorin dieses Artikels

Lebt in Österreich, Mama von zwei Kindern um die 40. Arbeitet als Trainerin für Frauen mit Fokus auf Gesundheit in verschiedenen Lebensphasen – von Schwangerschaft bis Wechseljahre. Schreibt über Familie, Alltag und Frauengesundheit.

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