Hallo, hier ist Elisa!
Ein kleiner Rückblick: An einem Sonntag im März bin ich nach dem Besuch einer Möbelmesse noch kurz durch den Prater spaziert – der berühmte Vergnügungspark, den wohl jeder Wien-Besucher kennt.

Auf jeder Touristenkarte ist er eingezeichnet, und doch war ich noch nie dort gewesen. Besonders das Riesenrad ist ein Wahrzeichen der Stadt! Es soll Platz für etwa 20 Personen bieten und dreht sich langsam, sodass man ganz Wien von oben bestaunen kann.
Abends ist es wunderschön beleuchtet – allein ein Spaziergang dort lohnt sich wirklich.
Und jetzt ein ganz anderes Thema…
Wie ich schon in meinem Blogeintrag im Januar geschrieben habe, habe ich im Januar 2016 nach über sechs Jahren endlich aufgehört, Steroid-Salben zu benutzen.
Angefangen hatte alles mit einem Ekzem im Gesicht. Der Hautarzt verschrieb mir damals Lindeflor (eine Steroid-Salbe) – ohne große Erklärung, nur die Anweisung, sie zweimal täglich aufzutragen.
Damit begann meine körperliche und seelische Abhängigkeit von Steroiden. Die Haut heilte schnell, aber nach ein paar Tagen kam der Ausschlag zurück – jedes Mal schlimmer, jedes Mal an neuen Stellen.
So würde ich den Ablauf aus heutiger Sicht beschreiben:
- Die Haut reagiert auf irgendeinen inneren oder äußeren Reiz.
- Man trägt Steroid-Salbe auf, um Entzündung und Immunreaktion zu unterdrücken.
- Die Haut beruhigt sich – aber sobald die Wirkung nachlässt, kehrt das Problem zurück.
- Also trägt man sie wieder auf.
Ein endloser Kreislauf.
Irgendwann kam der Punkt, an dem ich psychisch einfach nicht mehr konnte. Meine Schwester Karin hatte damals bereits den Entzug von Steroid-Salben hinter sich – und das hat mich dazu motiviert, es ebenfalls zu versuchen.
Der schwierige Weg…Ich hatte kaum Wissen zu dem Thema, und ehrlich gesagt dachte ich anfangs: „Ein Rebound? So etwas passiert mir sicher nicht.“
Doch nachdem ich alle Steroid-Cremes im Haus entsorgt hatte, begann mein Körper zu reagieren – zuerst mit Rötungen und Schwellungen im Gesicht, dann am ganzen Körper.
Es dauerte ganze acht Monate, bis der erste große Entzugszyklus überstanden war.
📸 (Mehr dazu – inklusive Fotos – findet ihr in meinen älteren Blogeinträgen.)
Seitdem sind acht Jahre vergangen. Mal geht es besser, mal schlechter. Doch die Hautstellen, die ich damals regelmäßig behandelt habe, bleiben bis heute empfindlich. Warum das so ist, möchte ich ein wenig erklären.
Unser Körper produziert natürliche Steroidhormone – sie entstehen aus Cholesterin in den Nebennieren und Geschlechtsorganen. Besonders das Cortisol aus der Nebennierenrinde spielt eine wichtige Rolle: Es schützt uns vor Stress und reguliert Blutdruck sowie Blutzucker.
Interessanterweise, so berichten einige Studien, produzieren auch die Keratinozyten (Zellen der oberen Hautschicht) selbst Cortisol. Das bedeutet: Wenn die Haut Stress erfährt, schüttet sie Cortisol aus, um sich zu stabilisieren.

Wenn dieses System gestört wird – etwa durch eine geschädigte Hautbarriere –, funktioniert die körpereigene Cortisolproduktion nicht mehr richtig. Dann verschreibt man künstliche Steroide, um den Mangel auszugleichen.
Aber: Wird dem Körper Cortisol regelmäßig von außen zugeführt, stellt er irgendwann die eigene Produktion ein. Genau das führt beim Absetzen zu den berüchtigten Entzugserscheinungen – dem sogenannten Rebound-Effekt.
Ob langjährige Anwendung auch die Nebennieren beeinflusst, kann ich nicht sagen.
Aber ich weiß aus eigener Erfahrung: Die Haut erleidet massiven Schaden, und es braucht sehr viel Zeit, bis sie sich wieder regeneriert.
Ich habe durch das Teilen meiner Geschichte und Fotos versucht, auf die Risiken des langfristigen Steroidgebrauchs aufmerksam zu machen.
Aber ich habe auch gelernt: Es ist nicht einfach, jemandem zu sagen „Hör besser auf damit“ – denn der Weg des Entzugs ist extrem schwer.
Und viele Menschen glauben erst daran, wenn sie es selbst erleben.
Wenn du Zweifel hast, ob du deine Steroid-Salbe weiter benutzen solltest, informiere dich gut über die Risiken – und darüber, was beim Absetzen passieren kann.
Falls du einen Hautarzt findest, der dich beim Ausstieg begleitet, nutze unbedingt diese Unterstützung. Ich selbst hatte damals niemanden, der mich anleiten konnte, und habe mich daher an ein Buch gehalten.
Darin steht alles über den Steroid- und Feuchtigkeitsentzug. Viele haben mithilfe dieses Buches den Schritt erfolgreich geschafft.
Zum Schluss möchte ich eines sagen:
Ich wünsche mir, dass Ärztinnen und Ärzte ihren Patienten die Anwendung, Vorteile und Risiken von Steroid-Salben ausführlich erklären – bevor sie sie verschreiben.
Wenn das überall so wäre, müssten vielleicht weniger Menschen durch so eine schwere Zeit gehen.
Danke, dass ihr bis hierher gelesen habt!
Bis zum nächsten Mal aus Wien!
Den Blog über den Ausstieg aus Kortison findest du unter dem folgenden Link.
Blog 1(Die Struktur der Haut)
Blog 2(Die perkutane Absorption)
Blog3(Der Anfang)
Blog4(Der Höhepunkt)
Blog5(Die erste Besserung)
Blog6(Der Rückfall)
Blog7(Wiederkehrende Dermatitis)


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