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Ein Muss für Reisende! Ein Kloster mit mittelalterlicher Atmosphäre – Teil 1

Seid ihr alle wohlbehalten durch die heißen Tage gekommen? Hier schreibt Karin.

Dieses Jahr sollte der Sommer in Österreich angeblich der heißeste aller Zeiten werden – und nun regnet es seit einigen Tagen. Mit Höchsttemperaturen von nur 19 °C. Mein neu angeschaffter Ventilator musste also leider ungenutzt bleiben. Für mich als Schwangere ist das zwar angenehm, aber man fragt sich fast: War das schon der Sommer? Zugegeben, es war kurzzeitig heiß, aber vermutlich der kürzeste Sommer, den wir je hatten.

Heute möchte ich euch von meiner zweiten „Familie“ erzählen – meinen Schwiegereltern. In früheren Beiträgen tauchten sie schon gelegentlich auf, und wir werden von ihnen wirklich liebevoll umsorgt. Etwa alle zwei Wochen besuchen wir sie und übernachten dort. Mein Mann ist zehn Jahre älter als ich, und seine Eltern sind inzwischen über 80. Dennoch verwöhnen sie uns immer wieder aufs Neue, sodass wir uns fast ein bisschen schämen.

Unsere Schwiegereltern wohnen in Lilienfeld, rund 80 km westlich von Wien, im gleichnamigen Bezirk. Lilienfeld ist eine kleine Stadt mit etwa 3.000 Einwohnern, eingebettet in eine wunderschöne Naturlandschaft. Der Bezirk Lilienfeld gilt als eine der grünsten Regionen Österreichs und ist für seine zahlreichen Wanderwege bekannt. Am Wochenende zieht es viele Menschen hierher, um die Natur zu genießen.

Skifans kennen Lilienfeld vielleicht auch aus einem anderen Grund: Mathias Zdarsky, der als Begründer des alpinen Skilaufs gilt, wirkte hier. Einer seiner Schüler, Major Theodor von Lerch, brachte später das Skifahren nach Japan – genauer gesagt nach Jōetsu in der Präfektur Niigata. Seit 1981 bestehen daher freundschaftliche Städtepartnerschaften zwischen Lilienfeld und Jōetsu.

Man könnte also sagen, Lilienfeld hat eine kleine, aber feine Verbindung zu Japan.

Neben dem Skisport ist Lilienfeld vor allem für das Stift Lilienfeld bekannt, eines der größten Zisterzienserklöster Mitteleuropas, das vor etwa 800 Jahren erbaut wurde.

In Österreich sind rund 80 % der Bevölkerung römisch-katholisch. Auch ich wurde kurz nach meiner Geburt getauft. In meinen frühen Zwanzigern habe ich mich jedoch entschieden, die Kirche zu verlassen – aus verschiedenen Gründen, aber vor allem, weil ich meinen Glauben selbst bestimmen wollte. Trotz meiner mittlerweile säkularen Einstellung finde ich das Kloster faszinierend und wollte schon lange einmal die gesamte Anlage sehen.

Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, es bei einem Besuch bei meinen Schwiegereltern zu besichtigen – heute möchte ich euch davon in meinem Blog berichten.

Das Zisterzienserkloster wurde 1202 von Leopold VI., dem vierten Herzog von Österreich aus dem Haus Babenberg, gegründet. (Die Zisterzienser sind ein im 12. Jahrhundert in Frankreich entstandener Mönchsorden.)

Die Klosterkirche vereint romanische und gotische Elemente. Mit einer Länge von 83 m, einer Breite von 21 m und einer Höhe von 24,5 m ist sie die größte Kirche Niederösterreichs.

Besonders beeindruckend ist der Altar aus wunderschönem, lokalem schwarzem Marmor, der die Kirche noch majestätischer wirken lässt.

Wer die Decke betrachtet, erkennt Unterschiede in der Verarbeitung, je nach Bauphase. Das Kreuzrippengewölbe wurde über die Jahre unterschiedlich ausgeführt: Zu Beginn des Baus lag der Fokus eher auf Stabilität als auf Optik, weshalb einige Achsen leicht verschoben sind.

Besonders außergewöhnlich ist das Gewölbe hinter dem Altar: Hier verbinden sich gerade und sechseckige Kanten zu einer äußerst komplexen Struktur – ein seltenes Beispiel, das viele Besucher anzieht.

Am Eingang findet man zudem die große, schwarz gestaltete Orgel mit 3.200 Pfeifen, die bei Messen wunderschöne Melodien erklingen lässt.

Der Kirchenteil des Klosters ist für alle Besucher kostenlos zugänglich. Im nächsten Blogbeitrag werde ich euch dann den Klosterbereich selbst vorstellen – seid gespannt!

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この記事を書いた人/Autorin dieses Artikels

Lebt in Österreich, Mama von zwei Kindern um die 40. Arbeitet als Trainerin für Frauen mit Fokus auf Gesundheit in verschiedenen Lebensphasen – von Schwangerschaft bis Wechseljahre. Schreibt über Familie, Alltag und Frauengesundheit.

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