MENU

Ein Muss für Reisende! Ein Kloster mit mittelalterlicher Atmosphäre – Teil 2

Seid ihr alle gut durch die Hitze gekommen? Hier schreibt Karin.

In Wien ist die Hitze nun zurück – es ist eben noch August. Seit einigen Tagen klettern die Temperaturen wieder täglich über 30 °C. Für meinen Sommerurlaub mit meinem Sohn und mir als Schwangere bleibt daher meist nur das Schwimmbad in der Nähe. Dabei gehen in Österreich die meisten Leute lieber in Flüsse oder Seen zum Schwimmen. Ich weiß nicht, ob das nur eine Eigenheit von Binnenländern ist, aber mir fällt auf, dass ich aus meiner Heimat in der Präfektur Nagano, ebenfalls ein Binnenland, nur Schwimmbäder kannte – Flüsse kamen nie in Frage. Natürlich gibt es auch in Wien zahlreiche öffentliche Schwimmbäder, die im Sommer gut besucht sind. Doch auch die Donau zieht bei sommerlichen Temperaturen viele Menschen an. Als ich meinen Mann kennenlernte, waren wir zwei Mal zum Schwimmen an der Donau – nur um ein paar Tage später mit einer Blasenentzündung dazustehen. Diese Erfahrung hat mich geprägt, und seitdem vermeide ich Flüsse und Seen lieber. (Natürlich halte ich auch gechlortes Schwimmbadwasser nicht für optimal …) Letztes Wochenende waren wir mit meinem Mann und unserem Sohn am Laxenburger See, ganz in der Nähe von Wien.

Ich bin nicht ins Wasser gegangen, aber mein Mann und mein Sohn hatten großen Spaß beim Schwimmen.

Heute setze ich die Geschichte aus meinem letzten Blogbeitrag fort und erzähle mehr über das Stift Lilienfeld in Lilienfeld, wo meine Schwiegereltern wohnen.

Den ersten Teil über die Kirche findet ihr hier.

Während wir im letzten Beitrag die Kirche besprochen haben, geht es heute um den Klosterbereich. Für diesen Bereich wird zwar Eintritt oder eine Führung verlangt, aber er ist wirklich einen Besuch wert!

Direkt neben der Kirche beginnt der Kreuzgang.

Ein überdachter Gang, der den Innenhof umschließt. Hier gingen die Mönche zur Meditation spazieren und übten sich in Stille und Besinnung.

Beim Spaziergang durch den Kreuzgang kommt man an den Kapitelsaal vorbei. Hier trafen sich die Mönche zu Zusammenkünften oder Messen. Besonders ins Auge fällt das prächtige mittlere Fenster mit seinem faszinierenden Buntglas.

Ein Stück weiter steht der mittelalterliche Brunnen.

Ursprünglich brannte das Kloster hier 1810 fast vollständig nieder. Um 1886 wurde der heutige Brunnen errichtet – also eher „neu“ im historischen Kontext.

Das wohl beeindruckendste Highlight ist die prächtigste Stube des Klosters: die Bibliothek.

Über 40.000 Bücher lagern hier. Besonders faszinierend sind die kleinsten Bücher, die man nur unter einer Lupe erkennen kann. Darin ist das „Vaterunser“ in verschiedenen Sprachen abgedruckt.

Von hier aus ging es weiter ins Dormitorium der Laienbrüder des Klosters, das als Schlafraum genutzt wurde. Diese mittelalterlich wirkenden Räume stammen aus dem 13. Jahrhundert und wurden zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert umgebaut. In der Decke ist ein Stein mit Jahreszahl eingelassen – könnt ihr erraten, welche?

(Die Jahreszahl im Stein lautet 1478)

Von hier geht es hinunter in das sogenannte Cellarium, den ehemaligen Lagerraum.

Ursprünglich wurden hier Lebensmittel und Wein gelagert, später diente der Raum sogar zeitweise als Pferdestall – man erkennt es an den Hufeisen, die in die Wände eingelassen wurden. Wer das Kloster besucht, sollte unbedingt danach suchen. Das Cellarium ist beleuchtet und versprüht eine herrliche mittelalterliche Atmosphäre.

Heute werden das Dormitorium und das Cellarium für verschiedene Events genutzt. Besonders zur Weihnachtszeit findet hier ein kleiner, aber sehr charmant handgemachter Weihnachtsmarkt statt, den ich schon letztes Jahr auf Instagram gezeigt habe.

Damit endet meine zweiteilige Reihe über das Stift Lilienfeld. Ich finde es erstaunlich, dass eine so historische Klosteranlage in einer Stadt mit nur rund 2.500 Einwohnern existiert.

Für alle, die in Österreich wohnen oder abseits der üblichen Touristenpfade etwas entdecken wollen, ist das Stift Lilienfeld eine klare Empfehlung.

Anreise nach Lilienfeld

Mit dem Zug: Wien Westbahnhof / Wien Hauptbahnhof → St. Pölten (ca. 40 Minuten)

St. Pölten → Lilienfeld (ca. 40 Minuten)

Informationen zum Stift Lilienfeld

Klosterführung: Erwachsene 12

                (auf Deutsch)

Audioguide: 6 € (auf Deutsch oder Englisch)

Bis zum nächsten Mal!

よかったらシェアしてね!/ Teile es gerne!
  • URLをコピーしました!

この記事を書いた人/Autorin dieses Artikels

Lebt in Österreich, Mama von zwei Kindern um die 40. Arbeitet als Trainerin für Frauen mit Fokus auf Gesundheit in verschiedenen Lebensphasen – von Schwangerschaft bis Wechseljahre. Schreibt über Familie, Alltag und Frauengesundheit.

コメント/Kommentare

コメントする

目次