Hallo Ihr Lieben. Wie geht es euch allen? Hier ist Karin.
Hier in Wien sind die Temperaturen deutlich gesunken, und langsam macht sich der Herbst bemerkbar. Es ist die Zeit des Jahres, in der die Blätter wunderschön färben, das Essen besonders gut schmeckt, aber dennoch eine gewisse Melancholie in der Luft liegt.
Heute möchte ich euch ein wenig von meinem Sommerurlaub erzählen.
Wie ich in einigen meiner früheren Beiträge erwähnt habe, habe ich diesen Sommer nach zweieinhalb Jahren endlich wieder in meinem Elternhaus in Japan verbracht. Ein Monat Aufenthalt klingt lang, aber am Ende war es doch zu kurz!
Mein Elternhaus liegt am Fuße der Yatsugatake in der Präfektur Nagano, auf einer Höhe von etwa 1100 Metern – ein Ort voller unberührter Natur. Das Haus ist von Wäldern umgeben, und die wechselnden Jahreszeiten dort haben mich schon seit meiner Kindheit fasziniert.
Die Yatsugatake (八ヶ岳) ist ein Gebirgszug in Japan, der sich zwischen den Präfekturen Nagano und Yamanashi erstreckt. Der Name „Yatsugatake“ bedeutet „Acht Gipfel“ und verweist auf die zahlreichen markanten Gipfel der Region. Die Berge sind vulkanischen Ursprungs und bieten eine atemberaubende Landschaft mit dicht bewaldeten Hängen, alpinen Wiesen und klaren Seen. Mit einer Höhe von bis zu 2899 Metern (dem Akadake, dem höchsten Gipfel) ist die Yatsugatake ein beliebtes Ziel für Wanderer, Kletterer und Naturliebhaber.
Auch mein Mann ist in einer Umgebung aufgewachsen, in der die Natur ein fester Bestandteil des Lebens war – er ging schon als Kind fast jedes Wochenende wandern. Vielleicht verbringen wir deshalb, egal wo wir sind, immer viel Zeit in der Natur.
Dieses Mal konnte ich mir einen lang gehegten Wunsch erfüllen und den Togakushi-Schrein besuchen. Es ist irgendwie typisch, dass man zu besonderen Orten in der Nähe des eigenen Wohnortes oft erst später im Leben findet, oder? (Oder bin nur ich so? )
Der Togakushi-Schrein ist ein berühmter Shinto-Schrein in Nagano, Japan, der aus fünf separaten Schreinen besteht. Er liegt inmitten eines mystischen Waldes mit uralten Zedernbäumen und ist bekannt für seine spirituelle Atmosphäre. Der Schrein ist eng mit der japanischen Mythologie verbunden, insbesondere mit der Legende der Sonnengöttin Amaterasu.
Leider hatte ich, typisch als Regenbringerin, Pech mit dem Wetter. Die 2 Kilometer lange Strecke vom Torii des Okusha-Schreins bis zum Hauptgebäude haben wir hin- und zurück bewältigt – und ab dem Zuishin-Tor, etwa auf halber Strecke, begann es in Strömen zu regnen. Doch der 500 Meter lange Zedernweg mit 400 Jahre alten Bäumen war beeindruckend und erfüllte die Umgebung mit einer heiligen Atmosphäre. Diese reine Luft hat die besondere Bedeutung dieses Ortes spürbar gemacht.


Ehrlich gesagt war ich überrascht, wie touristisch der Ort mittlerweile geworden ist. Trotzdem kann ich ihn wirklich jedem empfehlen. Beim nächsten Mal möchte ich unbedingt die Pilgerroute durch alle fünf Schreine zu Fuß erleben.
Wenn ihr Togakushi besucht, vergesst nicht, die berühmten Togakushi-Soba (Buchweizen-nudel) und das Soba-Soft-Eis zu probieren – beides ist unglaublich lecker!
Ein weiterer Ort, den ich euch vorstellen möchte, ist der Shirakoma-See. Eigentlich hatte ich gar nicht geplant, dorthin zu gehen, aber während meine Mutter und mein Mann auf den Berg „Nyū“ in den Yatsugatake stiegen, beschloss ich, mit meinem Sohn eine Runde um den See zu drehen.
Der Shirakoma-See liegt inmitten eines Urwaldes auf 2115 Metern Höhe. Rund um den See gibt es gut ausgebaute Holzwege, sodass auch Kinder die Umgebung sicher erkunden können.
Was als Zeitvertreib gedacht war, wurde schnell zu einer erstaunlichen Erfahrung. Sobald mein Sohn und ich einen Fuß in den Wald setzten, waren wir beeindruckt: Der Boden war mit einem Teppich aus Moos bedeckt. Besonders der „Mononoke-Wald“ (Er erinnert an die magische Atmosphäre des Ghibli-Films „Prinzessin Mononoke“) auf der halben Strecke um den See war atemberaubend. Mein Sohn und ich blieben dort stehen und staunten einfach nur über die geheimnisvolle, fast magische Atmosphäre.



Leider bin ich keine besonders gute Fotografin, um diese Schönheit wirklich einzufangen, aber dieser Ort ist ein absolutes Muss!
Am Ufer des Sees gibt es auch eine gemütliche Berghütte namens Seitaisō, wo ich ein fantastisches Curry gegessen habe. Sehr zu empfehlen!
Das war ein kleiner Einblick in meinen Sommerurlaub.
Ich lebe in Wien, einer kleinen Großstadt, und mein Alltag ist oft geprägt von Arbeit und der Betreuung meines Kindes. Er hält mich gut auf Trab! An den Wochenenden suchen wir oft die Natur auf, um uns zu entspannen. Ein Spaziergang im Wald, die frische Luft und die negativen Ionen – all das sorgt dafür, dass ich nachts wunderbar tief schlafen kann.
Mein Aufenthalt in Japan hat mir wieder einmal gezeigt, wie wohltuend und kraftspendend die Natur sein kann. Es war eine Zeit, in der ich mich von Herzen erholen und neue Energie tanken konnte.
Nun, da in Österreich das neue Semester seit einem Monat wieder läuft, hoffe ich, dass die Energie aus meinem Sommerurlaub bis Weihnachten anhält.
Ich freue mich darauf, euch bald mehr zu berichten. Bis zum nächsten Mal!


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