Hallo Ihr lieben. Hier ist Karin
Heute ist bereits der letzte Tag im November. Kaum zu glauben, dass nur noch ein Monat in diesem Jahr übrig bleibt! Jedes Jahr denke ich darüber nach, wie schnell die Zeit vergeht. Auch wenn ich versuche, jeden Tag bewusst zu leben, frage ich mich rückblickend oft: „Moment mal, was habe ich dieses Jahr eigentlich gemacht?“
Heute ist Japan-Reisebericht Teil 3! – Diesmal berichte ich über unseren Ausflug nach Nagasaki.
Während unseres Aufenthalts in Japan unternahmen wir eine Reise nach Nagasaki. Zu fünft – mein Mann, meine Mutter, der Große, der Kleine und ich – legten wir stolze 1.200 Kilometer zurück, und das mit dem Zug und dem Shinkansen. Mein Vater meinte dazu nur, ich hätte „eine unglaubliche Vitalität“, und ehrlich gesagt, hat er damit recht. Reisen mit Kindern ist anstrengend. Schon die 12-stündige Flugreise nach Japan war eine Herausforderung. Doch der Wunsch meines Großen, einmal mit dem Shinkansen zu fahren, und der Wunsch meines Mannes, im Meer zu schwimmen, führten uns schließlich nach Nagasaki – und diese Entscheidung stellte sich als wunderbar heraus.
Übrigens war das meine erste Fahrt mit dem Shinkansen – mit 38 Jahren! Kaum zu glauben, oder? Normalerweise interessiere ich mich nicht besonders für Verkehrsmittel, aber die Fahrten mit dem „Nozomi“ und dem „Kamome“ haben mich wirklich begeistert. Und der Große war natürlich überglücklich. Es ist einfach schön, wenn schon die Reisezeit ein Erlebnis ist.

In Nagasaki besuchten wir die klassischen Sehenswürdigkeiten wie den „Glover Garden“, „Dejima“ und vieles mehr. Natürlich durfte auch „Nagasaki Champon“ nicht fehlen. Ich war schon einmal während eines Schulausflugs in Nagasaki, aber die Stadt beeindruckt mich immer wieder aufs Neue durch ihre faszinierende Verschmelzung von japanischer und westlicher Kultur.
Die Stadt Nagasaki liegt an der nordwestlichen Küste von Kyushu. Sie ist vor allem als die Stadt bekannt, auf die eine Atombombe abgeworfen wurde, weshalb oft nur der Aspekt des Friedenslernens im Vordergrund steht. Doch wenn man weiter in die Geschichte zurückblickt, entdeckt man, dass Nagasaki aufgrund seines internationalen Handels schon seit Langem im Austausch mit dem Ausland stand. Dadurch ist eine faszinierende Stadt entstanden, in der verschiedene Kulturen harmonisch verschmolzen sind.



Dieses Mal hat uns jedoch nicht nur die Stadt selbst beeindruckt, sondern vor allem die außergewöhnliche Freundlichkeit der Menschen in Nagasaki.
Am Abend unserer Ankunft fuhren wir auf den „Berg Inasa“, um die berühmte „Million-Dollar-Nightview“ zu sehen – ein großer Wunsch meines Mannes. Vor der Reise hatte ich den Weg dorthin recherchiert, war mir aber bei den Hin- und Rückfahrmöglichkeiten nicht ganz sicher. An der Hotelrezeption half man uns jedoch unglaublich freundlich weiter und erklärte alles genau. Dank dieser Unterstützung fanden wir problemlos den Weg und genossen eine atemberaubende Aussicht.

Auf dem Rückweg wartete der Bus bereits an der Haltestelle, als uns der Fahrer plötzlich ansprach: „Entschuldigen Sie, ist Ihr Mann ein Ausländer?“ Als ich das bejahte, erklärte er, dass das Hotel angerufen habe, um sich für falsche Informationen zur Rückfahrt zu entschuldigen. Ich war völlig überrascht! So einen Service habe ich noch nie erlebt. Der Fahrer erklärte uns den richtigen Rückweg, und als wir an der Haltestelle in der Nähe unseres Hotels ankamen, wartete dort bereits die Mitarbeiterin der Rezeption, die uns vor der Abfahrt geholfen hatte. Sie entschuldigte sich persönlich für den Fehler. Diese aufrichtige Freundlichkeit hat uns tief berührt. Besonders im Vergleich zu Europa, wo man oft an eine gewisse „Unfreundlichkeit“ gewöhnt ist (ich hoffe, das klingt nicht zu kritisch), war das ein unglaubliches Erlebnis. Mein großer Dank gilt dem Hotelpersonal des „ANA Crowne Plaza Hotels“!
Am nächsten Tag fuhren wir etwa eine Stunde südlich von Nagasaki, um das „Venex Dinosauria Museum“ und das „Gunkanjima Museum“ zu besuchen. Wir verbrachten eine tolle Zeit und wollten danach etwas essen. Doch ohne Auto merkten wir schnell, wie schwierig es in dieser Gegend sein kann, sich fortzubewegen.
(Ein Mietwagen war für mich bis dahin überhaupt keine Option, aber außerhalb der Stadt ist es ohne Auto doch um einiges komplizierter. Für die nächste Reise werde ich das in Betracht ziehen.)
„Hashima“ – besser bekannt als „Gunkanjima“ (Kriegsschiff-Insel) – ist eine künstliche Insel, etwa 40 Minuten mit dem Boot vom Hafen von Nagasaki entfernt. Früher befand sich hier eine Unterwasser-Kohlemine. Heute ist die Insel eine Ruine, die mit ihren Betongebäuden und Überresten der Mine ein beliebtes Touristenziel ist. Sie ermöglicht einen Einblick in die Geschichte der Modernisierung Japans und das Leben jener Zeit.


Wir fragten im „Gunkanjima-Museum“, ob man uns ein Taxi rufen könne. Die Mitarbeiterin erklärte, dass sie einen befreundeten Taxifahrer kontaktieren würde. Dieser hatte eigentlich frei, erklärte sich aber bereit, uns innerhalb von 10 Minuten abzuholen – was für eine Herzlichkeit! Der Fahrer brachte uns sogar zu einem Restaurant, das leider Ruhetag hatte. Statt uns einfach dort abzusetzen, bot er an, uns zum nächsten geöffneten Restaurant zu fahren, ohne dafür einen Aufpreis zu verlangen. Ich war erneut sprachlos. Vielen Dank an diesen Taxifahrer!
Im Restaurant „Ichibou“ genossen wir ein fantastisches Essen. Danach wollten wir zum nahegelegenen Strand, und als wir nach dem Weg fragten, bot man uns an, uns dorthin zu fahren – da der Fußweg doch zu weit wäre. Wieder einmal war ich überwältigt von so viel Freundlichkeit.
Am Strand genossen mein Mann und der Große das Meer, trotz der fast 30 Grad, und wir kehrten alle rundum zufrieden ins Hotel zurück.

Durch einen glücklichen Zufall fiel unsere Reise mit dem berühmten „Nagasaki Kunchi-Festival“ zusammen. Für den Großen war es ein ganz besonderes Erlebnis, diese Menschenmengen, Stände und Aufführungen zum ersten Mal zu sehen.
Zum Abschluss besuchten wir die „Kujuku-Inseln“ bei Sasebo. Obwohl ich mich normalerweise nicht besonders für Filmkulissen interessiere, war der Ausblick von den Aussichtsplattformen einfach atemberaubend. Die natürliche Schönheit dieser Inselgruppe ist unbeschreiblich.


Es war eine ereignisreiche Reise, die uns allen in bester Erinnerung bleiben wird. Besonders die außergewöhnliche Freundlichkeit der Menschen in Nagasaki hat uns tief beeindruckt. Diese Reise hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, selbst freundlich und hilfsbereit gegenüber anderen zu sein.
Bis zum nächsten Beitrag!


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