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Mein Körper 6 Monate nach der Geburt

Wie geht es euch?

Diese Woche melde ich mich aus Wien. Karin hier.

Vor Kurzem hat unser Kleiner seinen Halbgeburtstag gefeiert. Wie schnell doch die Zeit vergeht! Noch vor nicht allzu langer Zeit war er so klein und hilflos, und nun entwickelt er sich rasant. Seit er 3 Monate alt ist, gehört das tägliche Üben des Drehens und Zurückdrehens zur Routine – mittlerweile ist er ein richtiger Profi! In letzter Zeit hat er auch das Robben und das Drehen um 360° perfektioniert, sodass er jetzt mit Begeisterung das ganze Haus erkundet. Auch sein erster Zahn ist schon durchgebrochen, und die Beikost hat begonnen – es ist wirklich ein turbulenter Alltag.

Bei unserem Großen hingegen kam der erste Zahn erst mit 1,5 Jahren (und dann auch noch ein Backenzahn!), und das Laufen begann er auch erst etwa zur gleichen Zeit. Der Unterschied zwischen den beiden ist wirklich verblüffend. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich Geschwister sein können. Obwohl ich mich über das Wachstum des Kleinen sehr freue, gibt es auch Momente, in denen ich ein wenig wehmütig bin. Oft denke ich: „Kleiner, du kannst ruhig ein bisschen langsamer machen.“

Nun sind schon sechs Monate seit der Geburt vergangen, und wie es oft ist, dreht sich das Leben nach der Ankunft eines Babys vor allem um das Baby selbst. Die eigenen Bedürfnisse stellt man schnell hinten an. Doch sollte man den eigenen Körper, der sich durch Schwangerschaft und Geburt enorm verändert hat, einfach vernachlässigen? Heute möchte ich über meinen eigenen Körper nach der Geburt sprechen und meine Erfahrungen teilen.

In Österreich steigt das Bewusstsein für das Training vor und nach der Geburt stetig an. Ich habe den Eindruck, dass immer mehr Frauen an solchen Kursen teilnehmen. Sowohl nach der Geburt des Großen vor fünf Jahren als auch jetzt nach der Geburt des Kleinen habe ich an verschiedenen Pre- und Postnatalkursen in Wien teilgenommen. Der Hauptgrund war natürlich meine eigene Gesundheit, aber ich wollte auch einiges für meine berufliche Zukunft lernen, um gut vorbereitet zu sein, wenn ich wieder arbeiten gehe. Zudem konnte ich diese Kurse als eine Art Marktforschung nutzen.

In diesen Kursen liegt der Fokus besonders auf zwei Bereichen: dem Beckenboden und der Rektusdiastase. Kurz erklärt: Es geht darum, den Beckenboden, der während der Schwangerschaft und Geburt geschwächt wurde, zu stärken und die während der Schwangerschaft auseinandergewichene Bauchmuskulatur wieder zusammenzuführen. 

Kommen wir nun zum Stand meines Beckenbodens sechs Monate nach der Geburt. Als ich zwei Monate nach der Geburt bei einer Physiotherapeutin war, stellte sie fest, dass ich meinen Beckenboden schon recht gut ansteuern konnte – besser als gedacht! Allerdings passierte es hin und wieder, dass bei einer vollen Blase ein wenig etwas durchrutschte. Zudem war mein Beckenboden noch ziemlich verspannt, und es gab definitiv noch Trainingsbedarf. Das ist zwei Monate nach der Geburt völlig normal. Die Physiotherapeutin empfahl mir Übungen, bei denen der Beckenboden durch leichte Stoßbelastungen zusätzlich aktiviert wird. Daran habe ich mich gehalten, und mittlerweile funktioniert mein Beckenboden recht gut – außer wenn ich mehrmals hintereinander niesen oder husten muss. Ich plane, bald wieder zur Physiotherapeutin zu gehen, um den aktuellen Stand überprüfen zu lassen.

Nun zu meinem Bauch sechs Monate nach der Geburt: Am Tag nach der Entbindung wurde meine Rektusdiastase im Krankenhaus untersucht – sie betrug etwa 2 cm. (Meiner Meinung nach hat diese Messung direkt nach der Geburt wenig Bedeutung, da die Gebärmutter noch nicht zurückgebildet ist und das Gewebe noch weich ist. Trotzdem dachte ich mir: „Wow, 2 cm? Das ist doch schon ziemlich gut geschlossen!“). Zwei Monate nach der Geburt war die Spalte fast vollständig geschlossen, und die Linea alba war gut gespannt. Die Physiotherapeutin erlaubte mir, auch intensivere Bauchmuskelübungen zu machen. Mittlerweile ist mein Bauch deutlich kleiner geworden, und ich bin damit zufrieden. Doch die Haut, die nach zwei 4-kg-Babys übrig geblieben ist, ist noch etwas schlaff und faltig. Mein Großer hat meinen Bauch angesehen und gesagt: „Der sieht aus wie bei Oma.“ Das war schon ein kleiner Schock, auch für mich. Kinder sind eben ehrlich, und manchmal trifft das direkt ins Herz.

Hier sind einige Fotos zur Entwicklung meines Bauchs:

Bauch 5 Tage nach der Geburt
Bauch 3 Wochen nach der Geburt
Bauch 7 Wochen nach der Geburt
Bauch 6 Monate nach der Geburt
Bauchmuskeln in der Schwangerschaft

Man kann erkennen, wie sich die Mitte wölbt – das passiert, weil sich die geraden Bauchmuskeln getrennt haben.

Bauchmuskeln 6 Monate nach der Geburt

Man kann sehen, dass sich die Bauchmuskeln schon gut geschlossen haben.

Ich habe auch kurze Videos hochgeladen, die zeigen, wie sich meine Bauchmuskeln bewegt haben – einmal 3 Wochen und einmal 6 Monate nach der Geburt. Ich denke, man kann den Unterschied ganz gut erkennen.

Bauchmuskeln nach 3 Wochen

Bauchmuskeln nach 6 Monaten

Wie fandet ihr diesen kleinen Einblick? Die Erholungszeit nach der Geburt ist bei jeder Frau anders. Aber ich bin überzeugt, dass man durch Kurse vor und nach der Geburt die Erholung von Beckenboden und Rektusdiastase beschleunigen kann. Zudem helfen sie dabei, den Fokus auf den eigenen Körper zu lenken. Als Mutter von zwei Kindern fällt es mir oft schwer, Zeit für mich selbst zu finden. Doch heutzutage gibt es auch Online-Kurse, und ich möchte allen Müttern wirklich ans Herz legen, sich diese Zeit zu nehmen und sich um ihren Körper zu kümmern.

Bis in zwei Wochen!

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この記事を書いた人/Autorin dieses Artikels

Lebt in Österreich, Mama von zwei Kindern um die 40. Arbeitet als Trainerin für Frauen mit Fokus auf Gesundheit in verschiedenen Lebensphasen – von Schwangerschaft bis Wechseljahre. Schreibt über Familie, Alltag und Frauengesundheit.

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