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Meine geliebte Natur in Shinshū

Hallo ihr Lieben, hier ist Elisa!

Wie geht es euch?

Diese Woche gibt’s schon wieder einen Beitrag von mir – zwei Wochen hintereinander! Ich hoffe, ihr habt trotzdem Lust zu lesen…

Jetzt ist es schon Mitte Mai, und eigentlich hatte ich gedacht, dass es langsam wärmer wird… aber in Wien ist es immer noch ziemlich frisch – so um die 15 Grad. Mal Regen, mal Sonne, dann wieder starker Wind – alles an einem Tag! Es wäre schön, wenn das Wetter endlich mal stabil bleiben würde…

Tja, mittlerweile lebe ich schon seit 13 Jahren nicht mehr in Japan. Ich fliege zwar ab und zu zurück, aber mein Zuhause ist inzwischen ganz klar Wien. Trotzdem gibt’s immer wieder Momente, in denen mich das Heimweh packt. Besonders die Natur in Shinshū (Nagano), wo ich 18 Jahre meines Lebens verbracht habe – die fehlt mir richtig. Ich liebe diese Landschaft einfach!

Ein Blick auf die Yatsugatake-direkt aus der Nähe meines Elternhauses!

Mit den wechselnden Jahreszeiten zeigt sich dieser Berg immer wieder in einem neuen, wunderschönen Gewand.

Heute möchte ich euch aber etwas ganz anderes vorstellen – nämlich die vielen verschiedenen Schmetterlinge, die unseren Garten besucht haben.
Ich liebe es, Fotos zu machen (ganz klar nur als Amateurin…), und besonders gern fotografiere ich die Schmetterlinge, die sich rund um die Buddleja-Blüten in unserem Garten versammeln.

Fangen wir an  –  hier ist der „Akatateha“(Indischer Admiral).
Ich bin keine große Insektenkennerin – wir sind ehrlich gesagt keine engen Freunde – aber meine verstorbene Großmutter mochte Schmetterlinge sehr. Und als ich anfing zu fotografieren, wollte ich auch wissen, welche Arten mir da eigentlich vor die Linse kamen. Also begann ich, nach und nach etwas darüber zu lernen.

Der Akatateha ist ein Vertreter der Edelfalter und hat auffällig orangefarbene Flügel mit schwarzen Flecken. Man sieht ihn vom Frühling bis in den Herbst. Das Interessante: Die Ober- und Unterseite der Flügel sehen komplett unterschiedlich aus!
Übrigens: Der japanische Name „Tateha“ kommt wohl daher, dass diese Schmetterlinge ihre Flügel beim Sitzen oft senkrecht zusammenklappen. Auf diesem Foto hat er sie aber gerade geöffnet – man kann das wunderschöne Muster gut erkennen.

Und hier ein weiterer Edelfalter – der „Kiberitateha“(Trauermantel).
Bei uns im Garten habe ich ihn nur ein einziges Mal gesehen. Aber was für ein Auftritt! Der japanische Name beschreibt ihn perfekt: gelber Flügelrand, dazu samtig bordeauxrote Flächen – wie ein Stück Stoff, so schön.

Ich bin wirklich keine Insektenexpertin, aber ich habe gelesen, dass Sommer-Schmetterlinge nur etwa einen Monat leben, während Herbst-Schmetterlinge sogar überwintern können. Und dieser Kiberitateha? Der überwintert tatsächlich als ausgewachsener Falter – ziemlich erstaunlich, oder?
Normalerweise ernähren sich diese Tiere von überreifem Obst oder Baumsäften, aber dieser hier hat es sich ganz gemütlich auf der Buddleja gemacht. Vielleicht war er einfach nur in Sonnenbad-Laune. 🌞

Weiter geht es mit dem „Hyōmon-chō“ (Brombeer-Perlmuttfalter).

Seinen Namen verdankt dieser Schmetterling seinem gefleckten Muster, das ein bisschen an Leoparden erinnert. Auch er gehört zur Familie der Edelfalter. Auf dem Foto sieht man ihn übrigens mit hochgeklappten Flügeln – ganz typisch für diese Art.Männchen und Weibchen unterscheiden sich leicht im Muster: Weibchen haben mehr dunkle Bereiche auf den Flügeln. Spannend finde ich, dass sich der Hyōmon-chō angeblich imitiert, um sich zu schützen – und zwar die giftige Art Danaus chrysippus, die Fressfeinden unangenehm ist. Wenn das stimmt, müsste das Exemplar auf meinem Foto ein Männchen sein, oder?


Nun kommt der „Kujaku-chō“ oder auf Deutsch Tagpfauenauge.

Ich habe ihn sowohl in Japan als auch in Österreich je einmal gesehen. Auch dieser wunderschöne Falter gehört zur Edelfalter-Familie. Seine Flügel erinnern mit ihren „Augenflecken“ tatsächlich ein bisschen an ein Pfauenrad – besonders die leicht bläulichen Muster sind einfach faszinierend.
Diese Farben und Muster dienen übrigens auch als Schutzmechanismus gegen Fressfeinde. Die Natur weiß eben, was sie tut – und sie schafft wahre Einzelstücke.

Werfen wir jetzt einen Blick auf den „Benishijimi“, ein Vertreter der Bläulingsfamilie.

Mit seinem orange-schwarzen Muster erinnert er ein wenig an den Akatateha. Der Name „Shijimi“ (しじみ) stammt wohl davon, dass die Form und Größe der Flügel an eine Shijimi-Muschel erinnern – irgendwie verständlich, wenn man es weiß.
Ich hatte das Gefühl, ihn auch in Österreich schon gesehen zu haben – und tatsächlich ist er auf dem ganzen eurasischen Kontinent verbreitet. Von Frühling bis Herbst kann man ihn beobachten. Ein interessantes Detail: Die Unterseite der Flügel ist grau gefärbt.

Jetzt zu den wohl bekanntesten Gästen in unserem Garten – den „Schwalbenschwänzen“.

Beginnen möchte ich mit dem „Kuroageha“ (schwarz) und dem „Karasuageha“ (schwarz-blau).
Diese Schmetterlinge waren die Lieblinge meiner Großmutter – und sie sind wirklich beeindruckend groß. Der Name „Ageha“ kommt angeblich daher, dass sie beim Nektarsammeln ihre Flügel elegant „hochheben“. Eine schöne Vorstellung, oder?

Ich konnte früher nie ganz genau sagen, welcher welcher ist, aber inzwischen weiß ich:
Der Kuroageha hat tiefschwarze Flügel, während der Karasuageha in der Sonne schimmert – mit leicht bläulichen Schuppen.
Auf den Fotos erkennt man den Unterschied: oben der Kuroageha, unten der Karasuageha.
Beim Fotografieren sind sie eine echte Herausforderung – sie flattern ständig beim Nektarsaugen! Aber wenn es gelingt, ein scharfes Bild zu machen, wird man mit einer unglaublichen Schönheit belohnt.

Und zum Schluss: der „Kiageha (Gelber Schwalbenschwanz) “ – mein persönliches Lieblingsfoto.

Im Vergleich zum normalen Ageha ist der Kiageha deutlich gelber – wie der Name schon andeutet – und sogar etwas größer. Als Raupe frisst er gerne Kräuterpflanzen, aber als Schmetterling lebt er nur etwa zwei Wochen!
Trotzdem kommt er Jahr für Jahr zurück – wohl um sein kurzes, aber intensives Leben fortzusetzen.
Die Farben auf den Flügeln wirken fast wie aufgemalt – so schön gesprenkelt, so zart.

Und, wie hat euch der kleine Ausflug in die Welt der Schmetterlinge gefallen?


Selbst ich war überrascht, wie viele Arten es gibt – und wie spannend jede einzelne ist. Vielleicht liegt es wirklich an der reinen Luft und der reichen Natur hier in Shinshū, dass man so viele entdecken kann.
Vielen Dank fürs Lesen – bis bald! 🦋

☆Die unerlaubte Verwendung der Fotos ist nicht gestattet.

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この記事を書いた人/Autorin dieses Artikels

In Japan aufgewachsen, jetzt in Wien lebende Phytotherapeutin.
Hobbys: Fotografie und Bloggen!

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