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Die süße Verführung

Hallo ihr Lieben, hier ist Elisa!

In knapp zwei Wochen ist Weihnachten! Wie bereitet ihr euch vor?Wenn ich an unsere früheren Zeiten denke, erinnere ich mich daran, wie wir in Japan lebten, aber Weihnachten jedes Jahr auf europäische Weise feierten.

Wir stellten einen großen Weihnachtsbaum auf, und die Kinder warteten darauf, dass das Christkind, ein Engelswesen, ihnen Geschenke bringt. In Mitteleuropa ist es Tradition, dass nicht der Weihnachtsmann, sondern das Christkind die Geschenke überbringt. Es ist faszinierend, wie unterschiedlich die Traditionen und Kulturen weltweit sind. In Österreich, wo wir heute leben, gibt es echte Tannenbäume, die in der Stadt verkauft werden – eine Seltenheit in Japan. Die Väter tragen den Baum stolz nach Hause, und die Familie schmückt ihn gemeinsam. Als Baumschmuck werden Keramik, Glas, Holzornamente und sogar Süßigkeiten wie Schokolade verwendet. Man hängt alles sorgfältig an die Zweige. Früher war das Schmücken Aufgabe der Erwachsenen, weil es für Kinder zu gefährlich war. Doch irgendwann wurde ich selbst dafür verantwortlich. Auch das gehört zu den Freuden der Weihnachtszeit.

Übrigens gebe ich nebenbei auch Deutschunterricht für Japaner, die in Wien leben. Vor Weihnachten spreche ich in den Kursen oft über die Weihnachtskultur in Österreich. Es überrascht viele meiner Schüler, wie unterschiedlich die Bräuche in Japan und Österreich sind. Letztens sind wir nach einem Deutschkurs in ein traditionelles Wiener Kaffeehaus gegangen. In einem Blogbeitrag habe ich bereits über die enge Verbindung zwischen Wien und Kaffee gesprochen. Kaffeehäuser sind nicht nur Orte der Entspannung für die Wiener, sondern auch historische Treffpunkte für Politiker, Schriftsteller und Künstler. Heute gehören sie zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten.

Unser Ziel war das Café Heiner, ein Traditionshaus, das 1840 gegründet wurde und inzwischen in sechster Generation geführt wird. Das Café trägt den Namen (oder den Titel?!) „k.u.k. Hofzuckerbäcker“, was so viel bedeutet wie „Kaiserlich und Königlich Hofzuckerbäcker“. Dieser Name wurde einst den Hoflieferanten verliehen, die die Habsburger Monarchie mit feinen Süßwaren versorgten. Neben dem Café Heiner tragen auch das Café Demel und das Café Gerstner diesen Titel. Aber Heiner gilt als das älteste k.u.k. Hofzuckerbäcker-Café in Wien.

Das Café Heiner liegt in der Wollzeile, einer Straße im ersten Bezirk von Wien. Die elegante Atmosphäre des Cafés strahlt einen Hauch von Noblesse aus. Obwohl es auch herzhafte Speisen gibt, wollten wir natürlich die Mehlspeisen probieren! Da das Café etwas abseits der großen Touristenströme liegt, scheinen hier vor allem Wiener Stammgäste einzukehren – Menschen, die in Wien geboren und aufgewachsen sind. Für mich war es eine Freude, dieses authentische Wien-Gefühl wieder zu erleben.

Jedes Kaffeehaus hat seine Haustorte, also eine spezielle hauseigene Torte. Bekannte Klassiker sind die Sachertorte, die aus Schokolade besteht, die Eszterházy-Torte mit ihren vielen Buttercremeschichten oder der berühmte Apfelstrudel, auch als Wiener Apfelkuchen bekannt. Ich entschied mich für die Maronitorte, eine saisonale Spezialität. Anders als der elegante „Mont Blanc“, den man in Japan kennt, ist die Maronitorte in Österreich etwas rustikaler. Sie besteht aus Maronencreme, Biskuit und einer großzügigen Portion Schlagobers.

Als Getränk wählte ich eine Melange, ein beliebtes Kaffeegetränk in Wien, das oft als Wiener Antwort auf Cappuccino bezeichnet wird. Es besteht aus starkem Espresso und geschäumter Milch.

Und wie hat es geschmeckt? 

Einfach köstlich! Anders als in Japan ist die Schlagobers in Österreich ungesüßt, was in Kombination mit der süßen Maronencreme ein perfekt ausgewogenes Aroma ergibt. Die Maronencreme war sehr intensiv und schmeckte nach echten Kastanien. Mein Schüler wählte die Haustorte von Heiner und war ebenfalls begeistert.

Einziger Wermutstropfen: Der Kaffee war ein wenig zu lau. In Österreich ist es üblich, sich in solchen Fällen beim Personal zu melden und Ersatz zu verlangen. Wir hingegen blieben still und sagten nur zueinander: „Irgendwie ist der Kaffee ein bisschen kalt …“ Da hätten wir unsere Meinung ruhig klar äußern sollen!

Mit der kälteren Jahreszeit schmecken heiße Getränke und Süßigkeiten noch besser. Wenn Sie Wien besuchen, sollten Sie unbedingt die Kaffeehauskultur erleben. Bis zum nächsten Mal – und eine frohe Adventszeit!

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この記事を書いた人/Autorin dieses Artikels

In Japan aufgewachsen, jetzt in Wien lebende Phytotherapeutin.
Hobbys: Fotografie und Bloggen!

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